Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) teilte mit, nach der Finanzierungszusage erwarte er nun von der Bahn, dass sie die Sanierung "in der gebotenen Eile" umsetze. Die Teilstrecken sollen für die Arbeiten in der Regel jeweils fünf Monate lang komplett gesperrt werden. Damit verbunden sind teils weite Umleitungen für den Zugverkehr, der danach aber über Jahre ungestört laufen soll. Die Bahn muss dafür umfangreiche Ersatzverkehre und Umleitungen organisieren. Am Ende soll nach der Generalsanierung von 4000 Kilometern Schiene ein rund 9000 Kilometer umfassendes "Hochleistungsnetz" stehen. Insgesamt umfasst das Netz rund 34 000 Kilometer.
Der Anfang soll im kommenden Jahr an der Riedbahn im Korridor Frankfurt-Mannheim gemacht werden. Es folgen die Strecken Berlin-Hamburg und Emmerich-Oberhausen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2025. Auf dem Frankfurter "Schienengipfel" mit der Bau- und der Bahnindustrie wurde die weitere Reihenfolge von insgesamt 40 Schienenabschnitten vorgestellt. 2026 sollen unter anderem die Strecken Köln-Hagen, Nürnberg-Reichswald-Regensburg, Troisdorf-Koblenz und Koblenz-Wiesbaden in Angriff genommen werden. Am Ende der Liste stehen für das zweite Halbjahr 2030 die Korridore Ulm-Augsburg und Mannheim-Karlsruhe.
Herausgenommen wurden zwei Abschnitte in Hessen, die laut Bahn nun anderweitig saniert werden müssten. Es handelt sich um die Strecken Fulda-Flieden und Flieden-Hanau. Zur Umsetzung der Sanierungsprojekte ist geplant, unter dem Dach des DB-Konzerns eine neue, am Gemeinwohl orientierte Infrastrukturgesellschaft mit dem Namen "InfraGo" zu gründen. In ihr sollen zum Jahreswechsel die Teilgesellschaften DB Netz und DB Station und Service aufgehen. Sinn der Konstruktion ist es, dass die bereitgestellten Bundesmittel ausschließlich in die Infrastruktur fließen und nicht in den Fahrbetrieb. Kritiker hatten gefordert, das Netz ganz aus dem Bahn-Konzern zu lösen.