Waren. Der Verkehr soll auf der Bundesstraße 192 an der Müritz künftig noch langsamer laufen. Wie das Heilbad Waren an der Müritz am Dienstag mitteilte, hat das zuständige Landesamt der Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer zugestimmt. Dies betreffe etwa zwei Drittel der rund sechs Kilometer langen Durchfahrt. Hintergrund ist ein Lärmgutachten, nach dem Anwohner zu großen Belastungen ausgesetzt seien. Waren hat rund 21.000 Einwohner und wäre nach Einschätzung von Experten die erste größere Stadt im Nordosten, wo die Geschwindigkeit in dieser Form ganztägig auf der Hauptverkehrsstraße von 50 auf 30 „Sachen“ reduziert wird.
Bereits Geschwindigkeitssenkungen für Lkw
Bisher gibt es nach Angaben des zuständigen Landesamtes wegen des Lärmschutzes vor allem Geschwindigkeitssenkungen für Lkw, wie nachts in Anklam und Greifswald, oder auf innerörtlichen Straßen wie in Rostock und Zingst. Durch das Heilbad, das täglich hunderte Touristen besuchen, rollt auch der Verkehr von und zur Autobahn 19 Berlin-Rostock.
Um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen und Lärm zu senken, sollte eigentlich vom Bund eine Ortsumgehung geplant werden. Bei einer Abstimmung stimmte eine Mehrheit der Bewohner aber dagegen, weil befürchtet wurde, dass für die Umgehung eine Brücke über den nördlich der B 192 liegenden Tiefwarensee gebaut werden würde. Seither kämpfen Anwohner für die Geschwindigkeitssenkung, die letztlich die Stadtvertretung im Zuge eines „Lärmaktionsplanes“ beschlossen hatte. (dpa/ja)