Bonn/Berlin. Die Gewerkschaft Verdi hat die Deutsche Post aufgefordert, in der Briefzustellung auch künftig auf fremde Unternehmen zu verzichten. Damit sollen Post-Beschäftigte vor Stellenkürzungen durch Auslagern (Outsourcing) geschützt werden. Nach Beschluss der zuständigen Verdi-Tarifkommission soll die Fremdvergabe in der Briefzustellung weiterhin ausgeschlossen und in der Paketzustellung auf das bisherige Maß begrenzt werden. Zudem soll der eigene Fahrdienst erhalten bleiben. Das teilte Verdi am Freitag vor den in der nächsten Woche (6. Oktober) beginnenden Tarifverhandlungen über einen Rationalisierungsschutz mit. Für den Fall, dass es keine Einigung gibt, hat Verdi für November bereits mit Streiks gedroht. Entsprechende Verträge zwischen Deutscher Post und Verdi laufen Ende des Jahres aus. Danach darf die Post in der Briefzustellung keine und in der Paketzustellung maximal 880 Bezirke fremd vergeben. Außerdem muss die Post mindestens 4300 eigene Fahrer für die Transporte der Sendungen zwischen den Brief- und Paketzentren einsetzen. „Wir erwarten, dass mit Aufnahme der Verhandlungen beim Arbeitgeber auch die Vernunft Einzug erhält und man zu einer seriösen Tarifpolitik zurückkehrt“, sagte die stellvertretende Verdi- Vorsitzende Andrea Kocsis. Post und Verdi sind daneben noch auf weiteren Feldern auf Konfliktkurs. Die Post will die Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich von 38,5 auf 40 Stunden erhöhen und die bereits zum Dezember vereinbarte Lohnerhöhung um drei Prozent aussetzen. Beides hält Verdi für nicht akzeptabel und befürchtet den Abbau tausender Stellen. Das Post-Management will im schrumpfenden Briefgeschäft aber verstärkt Personalkosten sparen. (dpa)
Verdi fordert keine Fremdvergabe bei Post-Briefzustellung
Gewerkschaft will Post-Beschäftigte vor Stellenkürzungen durch Outsourcing schützen / Begrenzung der Paketbeförderung auf bisheriges Maß