Budapest. Zum 1. Januar 2015 hat Ungarn das Elektronische Straßenfracht-Kontrollsystem (EKAER) eingeführt, um den Mehrwertsteuerbetrug im Straßengüterverkehr zu bekämpfen. Eine Umfrage der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) unter 195 Unternehmen ergab jetzt, dass die anfänglichen Probleme bei der Einführung des EKAER im Großen und Ganzen überwunden werden konnten. Demnach sind bisher keine ernsthaften Störungen in den Transport- und Produktionsprozessen eingetreten. Zudem sei der zusätzliche Verwaltungsaufwand überschaubar. „Unsere Erhebung zeigt, dass es richtig war, das System nach intensiven Beratungen mit dem Wirtschaftsministerium zu vereinfachen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Landes nicht zu gefährden“, sagte DUIHK-Geschäftsführer Gabriel A. Brennauer.
Meldepflichtig sind Warenbeförderungen mit straßengebührpflichtigen Fahrzeugen (über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) bei Transporten aus anderen EU-Staaten nach Ungarn, bei Lieferungen aus Ungarn in andere EU-Staaten und Beförderungen innerhalb Ungarns beim erstmaligen Verkauf an Nicht-Endverbraucher. Zum 1. März 2015 gab es unter anderem Erleichterungen bei der Festlegung der Wert- und Mengengrenzen für die Meldepflicht von Gütern und eine Toleranzgrenze von zehn Prozent bei den Gewichts- und Mengenangaben. Zudem müssen nicht mehr ganz so viele Daten übermittelt werden. Aufgrund des EKAER hat laut der DUIHK in einigen Branchen eine Bereinigung begonnen. Vor allem in der Fleisch-, der Stahl- und der Zuckerindustrie sowie im Baustoffhandel verschwinden demnach Akteure, die sich auf betrügerische Weise wirtschaftliche Vorteile verschaffen, zunehmend vom Markt. (ag)