Umläufe beschleunigen

Auf der IAA Nutzfahrzeuge befindet sich die Messehalle 27 fest in der Hand der gezogenen Einheit. Die großen sechs unter den Trailerherstellern präsentieren eng nebeneinander ihre Produkt- und Serviceneuheiten. Die Themen waren dabei ähnlich positioniert. Die Fahrzeuge werden nochmals leichter, effizienter und einfacher zu bedienen. Zum Beispiel durch zeit- und kraftsparende Schnellöffnungsplanen sowie stabile Planensysteme, die gänzlich auf Einstecklatten verzichten. Hier zeigte zum Beispiel Schmitz Cargobull seinen S.CS-Curtainsider mit Power-Curtain-Plane, der auch ohne Aufsatzlatten eine Aufbaufestigkeit nach Code XL erfüllt. Highlight auf dem Messestand der Münsterländer war allerdings der neue Kühlauflieger S.KO Cool mit dem ebenfalls überarbeiteten hauseigenen Kühlgerät S.CU. Letzteres verfügt auch über einen sparsameren und emissionsgünstigeren Common-Rail-Diesel. Konkurrent Krone zeigte unter anderem seine neue Ladungssicherungsplane "Safe Curtain", die dank hochfester Federstahlstreifen in der Plane auf Einstecklatten verzichtet. Die integrierten Federstahlstreifen übernehmen zudem eine Diebstahlschutzfunktion. Telematik trifft Frachtenbörse Überarbeitet wurde außerdem der Profi Liner TIR. Das Zollverschlussseil sichert jetzt auch die Planenspanner. Der auch in Huckepack-Version erhältliche Trailer wiegt 6290 Kilogramm. Zudem erweiterte Krone sein Telematikangebot um Frachtenbörsen. Das soll Transportunternehmen helfen, ihren Fuhrpark besser .. auszulasten, indem Standorte und Waren zu optimalen Routenvorschlägen verbunden werden. Frachtenbörsen erhalten die Anbieter-Informationen und stellen dem Disponenten Ladungsvorschläge im Krone-Telematics-Portal bereit. Das System unterstützt außerdem durch die neue Laderaumerkennung "Smart-Scan". Mit dieser erkennen Disponenten schneller, wo welches Fahrzeug welche Ladekapazitäten frei hat. Das System überblickt den Laderaum per Kamera. Zur Erfassung der verfügbaren Ladefläche wird das Bild durch einen Algorithmus ausgewertet. Neue Trailer-Baureihe bei Kögel Kögel nahm gleich nebenan die IAA für die Präsentation seiner neuen Novum-Baureihe zum Anlass. Unter anderem wartet diese mit neu konstruierten Rahmen auf: Luft- und Lichtkonsole leiten die Kräfte direkt in die Längsträger, deren Wabenmuster wie im Brückenbau entwickelt wurde - unterstützt durch das schmalere Abschlussblech mit vier Millimetern Stärke. Auch im Handling wurden Rahmen wie Aufbau geändert - und damit der Zurrwinkel optimiert. Gleiche Bordwandfelder sollen für stets gleiche Einstecklatten sorgen. Oder man lässt die Latten gleich ganz weg wie beim "Strong & Go", der über eine mit Gurtaussteifungen verstärkte Integral-Dachplane verfügt. Für die XL-Codierung und den DB DR 9.5 sind hier keine Einstecklatten mehr notwendig, und für ein- oder zweilagige Getränketransporte muss nur eine Lattenreihe angebracht werden. Fliegl kann mit seinem Quick-Lock-Planensystem ebenfalls Zeit beim Be- und Entladen sparen. Hier müssen allerdings noch Latten besteckt werden - dafür bietet der Hersteller zehn Jahre Garantie auf sein System. Ansonsten folgt Fliegl dem Trend zu niedrigem Eigengewicht durch den neuen RoadRunner Greenlight Coil mit 13.650 Millimetern Innenlänge. Der Dreiachser soll knapp sechs Tonnen wiegen, die 7040 Millimeter lange Coilmulde stattet Fliegl mit sechs Coilstützen inklusive Schrägabstützung nach vorne und steckbaren Zurradaptern aus. Im Muldenbereich sitzen neun Paar eingelassene Fünf-Tonnen-Zurrösen. Bei Kässbohrer stand besonders das Kippsilo K.SSL mit vollständig autonomer Entladung im Vordergrund. Das System soll den Entladeprozess effizienter und vor allem sicherer machen. Jumbosattel für Spezialtransporte Schwarzmüller erregte unter anderem mit der Sonderanfertigung eines vierachsigen Jumbosattels Aufmerksamkeit. Dieser verfügt über eine Plateaulänge von 13.620 Millimetern - 3920 Millimeter über der Kröpfung und 9700 Millimeter im Tiefbett - und kann dort auf 3000 Millimeter verbreitert werden. Durch spezielle Ausstattungsdetails wie Radmulden oder auskurbelbare Portalrahmen können Baufahrzeuge bis zu fünf Meter Gesamtbreite unter der Plane transportiert werden. Der Rahmen ist für eine Punktbelastung von 30 Tonnen auf 1,5 Meter ausgelegt, was den Auflieger für schwere Bauprodukte qualifiziert. Durchladen leichter gemacht Einen neu konstruierten Durchlade-Zug für temperaturgeführten Transport zeigte Rohr. Dieser soll laut Hersteller besonders bei der Bedienung Vorteile bieten. So kann der Fahrer vom Fahrerhaus aus das Zusammenziehen beider Fahrzeugeinheiten per Knopfdruck steuern, ohne aussteigen zu müssen. Zudem verschließt das Air-Flow-Seal-System den Zwischenraum zwischen Zugfahrzeug und Anhänger. Auf diese Weise soll der Kälteverlust im Fahrzeugaufbau und im Kühlhaus auf ein Minimum reduziert werden, wodurch die Kältemaschinen weniger arbeiten müssen. Weitere Vorteile: Der Fahrer kann wettergeschützt arbeiten, und die Geräuschentwicklung durch Be- und Entladearbeiten soll durch Air-Flow-Seal ebenfalls wirksam gekapselt werden. In Sachen Kälte zeigte auch Kühlfahrzeug-Spezialist Kiesling zusammen mit dem portugiesischen Start-up Addvolt Innovatives. Beide Unternehmen realisierten einen vom Basisfahrzeug unabhängigen Kühlmaschinenantrieb bei einem 3,5-Tonnen-Chassis. Ein zusätzlich an der Hinterachse mitlaufendes Rad treibt während Rollphasen einen Generator an. Das Antriebssystem der Kühlmaschine ist eine Entwicklung von Addvolt und basiert auf einem leistungsstarken Power Pack, über welches das Kühlaggregat im Fahrt- und Standbetrieb elektrisch angetrieben wird. Nach eigenen Angaben kann Addvolt jedes Dieselaggregat auf sein System umrüsten. Vorteile sind eine lautlose und emissionsfreie Kühlung, die auch funktioniert, wenn der Verbrennungsmotor des Basisfahrzeugs abgeschaltet ist. Bereits schon länger elektrisch angetrieben rollt auf Kundenwunsch das wendige Kamag Wiesel für das schnelle, innerbetriebliche Umschlagen von Wechselbrücken und Sattelaufliegern. Bislang bediente sich Kamag beim Wiesel der Kabine des Mercedes-Benz Atego. Ab nächstem Jahr wird die allerdings von einem eigenen Fahrerhaus abgelöst, das laut Hersteller Vorteile bei Ergonomie und Übersichtlichkeit bieten soll. Damit die Produkte aus der Messehalle 27 schnell und unbeschadet auf die Straße kommen. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Messe IAA www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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