Prag. Nachdem vergangene Woche Tschechiens Regierung eine Änderung der Mautgebühren für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen ab 2021 beschlossen hat, erwarten die Transportunternehmen des Landes eine spürbare Verteuerung ihrer Dienstleistungen. Das berichtete „Radio Prague International“. In die Lkw-Maut-Berechnung fließen künftig auch in Tschechien externe Kosten für Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung ein. Der Staat erhofft sich davon eine Erhöhung seiner Mauteinnahmen.
Laut dem Verband der tschechischen Transportunternehmen, Česmad Bohemia, werden die Lkw-Maut-Änderungen auf die Frachtpreise drücken. Nach Berechnungen des Verbandes für Industrie und Verkehr in Tschechien erhöht sich die Lkw-Maut auf Autobahnen um 16 Prozent und auf anderen Fernverkehrsstraßen um 36 Prozent. Bohuslav Čížek, Leiter der Sektion für Wirtschaftspolitik, kritisierte gegenüber der Presseagentur „ČTK“ den sprunghaften Anstieg der Kosten. Zudem fehlten Vergünstigungen für Fahrzeuge mit Erdgasantrieb, sagte Čížek.
Regierung will negative Verkehrsauswirkungen ausgleichen
Die tschechische Regierung will die Mehreinnahmen aus der Lkw-Maut nutzen, um die negativen Auswirkungen des Straßenverkehrs zu lindern. Zum Beispiel sollen etwa weitere Lärmschutzwände gebaut werden. Im Vergleich mit 2019 sollte es im kommenden Jahr zu Mehreinnahmen von 1,6 Milliarden Kronen (61 Millionen Euro) kommen. Die seit 2019 gültigen Lkw-Maut-Tarife betreffen mehr als 2400 Straßenkilometer in Tschechien. (ms/ag)