Basel/Mannheim. Die Transportpreise im Straßengüterverkehr werden 2012 weiter ansteigen. Das geht aus dem aktuellen Transportmarkt-Barometer für das vierte Quartal hervor, bei dem Progtrans und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) rund 250 Führungskräfte der Transport- und verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportpreise und -mengen im kommenden Halbjahr befragt haben. Das Straßengüterverkehrsgewerbe ist durch einige Kostentreiber belastet: Steigende Dieselpreise, höhere Akquisitions- und Lohnkosten für LKW-Fahrer sowie steigende Anschaffungspreise bei den Fahrzeuge führen deshalb in der Erwartung zu den leicht steigenden Transportpreisen.
Insgesamt sind die Einschätzungen der befragten Experten zur Preisentwicklung im Güterverkehr sehr uneinheitlich. Während beim Straßen- und Schienengüterverkehr der Stimmungsindex zugelegt hat und auf dem vergleichsweise höchstem Niveau liegt, liegt der Index in der Luftfracht, im Kombinierten Verkehr (KV) und bei den KEP-Diensten zwar noch positiv aber etwas niedriger als im Vorquartal. Bei der Binnenschifffahrt und den Seefrachtraten rechnen die Experten mehrheitlich sogar mit sinkenden Preisen.
Bei der Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten halben Jahr bringt das aktuelle Transportmarkt-Barometer insgesamt die Erwartung zum Ausdruck, dass sich der Aufschwung nach der Wirtschafts- und Finanzkrise weiter deutlich abkühlen wird. Der Stimmungsindex signalisiere zwar noch schwache Wachstumserwartungen, sei aber in allen Teilmärkten weiter gefallen. Im Straßengüterverkehr, bei den KEP-Diensten sowie im Kombinierten Verkehr nimmt das Wachstumstempo den Befragten zufolge weiter ab, behält aber noch leicht steigende Tendenzen. Beim Schienengüterverkehr – ohne KV –, bei der Binnenschifffahrt sowie bei der Seeschifffahrt wird zwar überwiegend mit stabilen, vermehrt aber auch mit rückläufigen Tendenzen gerechnet. Bei der Luftfracht haben sich die Wachstumserwartungen weiter „normalisiert" – auch Richtung Asien/Pazifik. Im Bezug auf die einzelnen Transport-Relationen sind die Einschätzungen laut Progtrans/ZEW relativ ähnlich, teilweise schneiden die Binnenverkehre und bei Luft- und Seefracht die Asien-/Pazifikverkehre jedoch etwas besser ab. (sb)