Laut dem Trendindex der Messe Transport Logistic rechnet jedes dritte Unternehmen mit einem Abschwung und eine Zweidrittelmehrheit hat sich bereits darauf eingestellt. Für den Trendindex haben in einer Online-Befragung im Januar mehr als 2500 Dienstleister, Verlader und Ausrüster ihre Einschätzung der Lage abgegeben. Die Messe Transport Logistic findet vom 9. bis 12. Mai 2023 in München statt.
Ein Teil der Branche blicke pessimistisch in die Zukunft, die Unternehmen würden „mit allen Eventualitäten“ rechnen, so die Messe. Rund drei Viertel erwarten weitere Störungen in den Lieferketten. Ebenso viele könnten jedoch eine weitere Verschärfung durch den Krieg in der Ukraine ohne wirtschaftliche Folgen abfedern.
Als größte Herausforderung für die Branche wird der Mangel an Fachkräften betrachtet, insbesondere an Fahrern. Über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg ist jeder zweite Befragte am stärksten von den Problemen des Fachkräftemangels betroffen. Ausrüster und Logistikdienstleister sowie mittlere und große Unternehmen ziehen den Durchschnitt mit über 50 Prozent nach oben. Der Mangel an Fahrern verschärft die Situation für fast jedes dritte Unternehmen. Dienstleister (38,2 Prozent) sind mehr gefordert als Verlader (28,4 Prozent).
Inflation belastet die Unternehmen
In Sachen Image sollte die Logistikbranche zeigen, was sie kann, so eine Mehrheit der Befragten. Ohnehin bewerten gut drei Viertel das Image der Branche als eher positiv und gehen dabei von einer weiteren Verbesserung aus. Gleichzeitig bezeichnen über 40 Prozent der Befragten die Logistik nicht als attraktiven Arbeitgeber. Es „krankt am Arbeitgeberimage“, klagt jeder dritte Logistiker auf Dienstleisterseite und jeder Zweite bei den Verladern. Dabei könnte sich die Branche in Punkto Arbeitgeberimage etwas lauter trommeln. Denn neun von zehn Befragten würden das eigene Unternehmen weiterempfehlen.
Zusätzlich zum Fachkräfte- und Fahrermangel belasten die steigende Inflation (29 Prozent) und der zunehmende Preis- und Wettbewerbsdruck (28 Prozent) mehr als jedes vierte Unternehmen. Diese Themen zählen für zwei Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen zu den größten Herausforderungen. Anders sieht die Rangfolge bei den Großunternehmen mit 1000 und mehr Beschäftigten aus. Hier rangieren nach dem allgegenwärtigen Mangel an Personal vor allem Rohstoff- und Energieknappheit (31 Prozent) sowie gestörte Lieferketten (26 Prozent) unter den Top 3. (tb)