Erkrath. Das aktuelle Timocom-Transportbarometer bescheinigt dem europäischen Straßengüterverkehr einen sich fortsetzenden Aufwärtstrend nach der Krise. Demnach haben sich die Frachteingaben auf der Plattform im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 mehr als verdreifacht und übertreffen sogar die Werte aus demselben Zeitraum 2019. Das Jahr 2021 hatte laut Timocom bereits im ersten Quartal mit 58 Prozent Zuwachs an Frachtangeboten gegenüber dem Vorjahresquartal 2020 einen guten Start hingelegt. Mit einem weiteren Anstieg der Frachteingaben um 51 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021 schaffe das zweite Quartal neue Rekordwerte, so die Frachtenbörse.
Kleine Delle im Juni
Die detaillierte Entwicklung im zurückliegenden Quartal sieht folgendermaßen aus: Der April 2021 legte im Vergleich zum bereits starken Monat März moderat um zwei Prozent zu. Im Mai stiegen die Frachteingaben bei Timocom dann nochmals deutlich um 18 Prozent. „Hier spielen neben den Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Nachwirkungen der Suezkanal-Blockade eine Rolle. Viele Waren mussten in den Wochen danach von Häfen ins Inland transportiert werden“, kommentiert Timocoms Company Spokesman Gunnar Gburek die Zahlen. Zudem boome das E-Commerce-Geschäft weiterhin. „Der Tendenz tut auch der saisonal bedingte Rückgang im Juni von fünf Prozent gegenüber dem Vormonat keinen Abbruch“, so Gburek.
69 Prozent Plus im deutschen Binnenverkehr
In Deutschland registrierte Timocom im Binnenverkehr im zweiten Quartal 69 Prozent mehr Frachten als im vorangegangenen Quartal 2021. Der leichte Rückgang von vier Prozent im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Frachtenboom Ende 2020 konnte damit mehr als wettgemacht werden. Die monatliche Entwicklung der Inlandsverkehre im zweiten Quartal 2021 in Deutschland gibt die Frachtenbörse folgendermaßen an: im April plus 2 Prozent, Mai plus 17 Prozent und Juni minus fünf Prozent. Diese Entwicklung sei neben der gesamtwirtschaftlichen Tendenz auch auf die Ladungsüberhänge aufgrund verspäteter Containerschiffe zurückzuführen.
Starker Rückgang an Laderaumeingaben
Auffällig sei weiterhin der starke Rückgang an Laderaumeingaben. Teilweise verzeichnete Timocom im Vergleich zum Vorjahr Einbrüche von bis zu 25 Prozent. Dieser Negativtrend sei eine Folge des hohen Angebots an Frachten - daher stagniere der Bedarf, Laderaum aktiv anzubieten, so Timocom. (mh)