Wismar. Im Tarifstreit beim Seehafen Wismar verschärft die Arbeitnehmerseite die Gangart. Unmittelbar vor der für Montag geplanten dritten Verhandlungsrunde rief die Gewerkschaft Verdi die rund 130 Beschäftigten zu einem 32-stündigen Warnstreik auf. Von Freitagnachmittag bis Samstagabend, 18. bis 19. Februar, soll der Güterumschlag im Hafen ruhen. „Der Warnstreik ist erforderlich, weil unsere Bemühungen bisher erfolglos waren, eine Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen“, begründete Verdi-Verhandlungsführer Christian Manke die geplante Arbeitsniederlegung.
Nach seinen Angaben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,50 Euro pro Stunde. Die Vergütung der Lehrlinge soll um acht Prozent angehoben werden. Die Erhöhungen sollen rückwirkend zum 1. Januar 2022 wirksam werden und der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.
Hafen-Geschäftsführer Michael Kremp mahnte eine maßvollere Anhebung der Löhne als die nach seinen Angaben geforderten 7,6 Prozent an. Zwar müsse in den Verhandlungen der aktuelle Kaufkraftverlust mitberücksichtigt werden. Doch dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass Kostensteigerung etwa bei Energie auch die Unternehmen belasten. Es nütze niemandem, wenn der Hafen deutlich höhere Preise verlangen müsse und damit Kunden verliere, sagte Kremp.
Nach Angaben von Kremp werden im Wismarer Hafen knapp sieben Millionen Tonne Güter pro Jahr umgeschlagen, neben Holz vor allem Dünger, Tausalz und Schrott. (tb/dpa)