Brüssel. Die EU kann ihr Klimaziel, die CO2-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent zu senken, nach einer Untersuchung der Umweltorganisation Umwelt und Verkehr(T&E) nur erreichen, wenn sie bis spätestens 2025 verbindliche Abgas-Obergrenzen auch für neue Lkw einführt.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich Ende letzten Jahres darauf verständigt, die Treibhausgase der Industrie, die am Emissionshandel(ETS) teilnimmt, gegenüber 2005 um 43 Prozent zu reduzieren. Alle anderen Sektoren(ESD) sollen die Emissionen um 30 Prozent senken. Unter den letztgenannten ist der Verkehr mit 34 Prozent gegenwärtig der größte Verursacher von Treibhausgasen. Die Kommission will im nächsten Jahr verbindliche, nationale Obergrenzen für die Emissionen jedes einzelnen Mitgliedsstaates festlegen.
Ohne zusätzliche Maßnahmen würden die Emissionen aus dem Verkehr bis 2030 nach der T&E-Untersuchung nur marginal von 952 Millionen Tonnen pro Jahr auf 935 Millionen Tonnen zurückgehen. Würde die EU strengere Abgaswerte für Pkw und Vans 2030 einführen, würde das zu einer weiteren Senkung um 74 Millionen. Tonnen führen.Durch Grenzwerte für Lkw könnten zusätzlich 37 Millionen Tonnen eingespart werden. Der Verkehr wäre dann allerdings erst unterdurchschnittlich an der CO2-Minderung beteiligt, die alle ESD-Sektoren erbringen müssen.
T&E empfiehlt deswegen, strengere Grenzwerte für neue Pkw(70g CO2 pro Kilometer) und für Vans(100g) bereits 2025 einzuführen Außerdem müssten verbindliche Abgaswerte für Lkw festgesetzt werden. Sie müssten sich an dem von der Kommission auf 35 Prozent veranschlagten Effizienzpotential orientieren. Außerdem seien zusätzliche Maßnahmen wie nach Abgaswerten gestaffelte Straßenbenutzungsgebühren notwendig, damit der Verkehr sich im gleichen Ausmaß an der Reduzierung der Treibhausgase beteiligt wie die anderen Sektoren. (tw)