Bremen/Hannover. Der Streit um Schäden beim Bau von Deutschlands erstem Tiefwasserhafen, dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, wird nach der Verschiebung des Eröffnungstermins heftiger. Die Opposition in Bremen und Niedersachsen spricht von Missmanagement und fordert personelle Konsequenzen.
Am Dienstag hatten Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) und der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) erklärt, dass der Eröffnungstermin wegen Reparaturen vom 5. August auf Ende September verschoben werden müsse. In der Spundwand der Kaimauer waren in den vergangenen Monaten mehr als 230 Risse entdeckt worden.
In Bremen warf die CDU-Opposition dem Senat am Mittwoch Missmanagement vor. In Niedersachsen forderte der Fraktionsvize der Landtags-SPD, Olaf Lies, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Hafen-Realisierungsgesellschaft, Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP), die Verantwortung für das Milliardenprojekt zu entziehen.
Über Verantwortung und Zahlungspflichten herrscht Uneinigkeit zwischen dem Baukonsortium, dem Bauherrn, der Versicherung und der Politik. Böhrnsen hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass die Länder Niedersachsen und Bremen keine zusätzlichen Zahlungen leisten wollen. Ob der verspätete Start des Hafens den Ländern Einnahmeverluste bescheren wird, konnte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover noch nicht sagen. (dpa)
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