Bordesholm. Der Ausbau der Autobahn 7 zwischen Neumünster und Hamburg beginnt noch in diesem Jahr. Die Erweiterung auf sechs beziehungsweise acht Fahrstreifen erfolge in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP), sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, am Mittwoch. „Dabei erbringen Private neben Bau, Betrieb und Erhaltung auch in gewissem Umfang Finanzierungsleistungen. Daher hat das Projekt A7 Pilotcharakter.“
Die Bauarbeiten für den Ausbau des 65 Kilometer langen Abschnitts der wichtigen Nord-Süd-Achse zwischen dem Autobahndreieck Bordesholm und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest sollen im vierten Quartal beginnen und bis Ende 2018 dauern. Die Baukosten betragen 600 Millionen Euro.
Nach Ferlemanns Angaben ist es deutschlandweit das zweite ÖPP-Projekt, das als sogenanntes Verfügbarkeitsmodell umgesetzt werden soll. Dabei überträgt der Bund Planung und Bau für einen Zeitraum von 30 Jahren an ein Unternehmens-Konsortium. Der Ausbau soll unter Aufrechterhaltung der derzeit vorhandenen Fahrstreifen erfolgen.
An der Projektgesellschaft Via Solutions Nord hält eine Tochter des Baukonzerns Hochtief mit 49 Prozent den größten Anteil. Weitere Partner sind DIF Infra und Kemna. Die Betreibergesellschaft wird ihren Sitz in Nützen an der Anschlussstelle Kaltenkirchen haben, wo eine neue Autobahnmeisterei gebaut wird. Entlang der Ausbaustrecke werden in den kommenden Jahren auch insgesamt 49 Brücken neu- oder umgebaut. In Hamburg-Schnelsen wird außerdem ein Lärmschutztunnel errichtet.
Voraussichtlich im Oktober sollen erste vorbereitende Bauarbeiten starten. Nach der Fertigstellung Ende 2018 will die Betreibergesellschaft den sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen Neumünster und Bordesholm an das Land Schleswig-Holstein übergeben. Die weiteren 59 Kilometer betreibt und erhält die Gesellschaft bis 2044. (dpa)