Staplerflotten effizient steuern

Die Kombination von Fahrzeugsensorik, drahtloser Datenübermittlung und webbasiertem Analyse- und Planungstool ist nicht nur auf der Straße ein wichtiger Baustein zur Optimierung der Logistikprozesse. Auch im Lager wollen Waren von A nach B gebracht werden, diesen Job übernehmen Flurförderzeuge. Welcher Stapler ist für den gerade benötigten Einsatz geeignet? Wo befindet er sich? Reicht der Batterieladestand? Müsste das Fahrzeug nicht längst mal wieder zur Inspektion? In Lagern mit einer Handvoll Staplern mag eine Flotte vielleicht noch von Menschenhand geplant werden können. Je mehr Stapler durchs Lager flitzen, desto mehr spricht für den Einsatz von Flottenmanagement-Systemen. "Vor nahezu 25 Jahren sind wir mit zehn Staplern der Firma Still gestartet", erinnert sich etwa Lothar Kusche, Head of Technical Services und Transport bei BSH Hausgeräte Service in Nauen. Heute liefert der Hausgerätehersteller täglich bis zu 20.000 Großgeräte aus und betreibt dafür eine Flotte mit über 140 Flurförderzeugen. Seit Februar 2019 wird diese mit Still Nexxt Fleet organisiert. Die Lösung bündelt umfassende Fuhrparkdaten und Kennzahlen und benachrichtigt den Betreiber beispielsweise, wenn bestimmte Werte oder Termine überschritten werden. "Damit können wir die Aufwendungen für Reparaturen und Fahrzeugschäden sowie für Service und Wartung sehr gut kontrollieren", so Kusche. Individuelle Bediener-Konfiguration Dass solche Tools auch kleineren Stapler-Fuhrparks Vorteile bringen, zeigt das Beispiel Logistik Schmitt. Die Spedition betreibt am Standort Ötigheim ein zentrales Wareneingangslager für die Automobilwirtschaft. Dort sind 19 Linde-Elektro-Stapler und neun weitere Stapler am Standort Mannheim an das Flottenmanagement Linde Connect angeschlossen. Jedem Staplerfahrer wird ein Benutzerchip zugewiesen, der nicht nur zur Anmeldung an den Geräten, sondern auch bei der Zutrittskontrolle und Zeiterfassung zum Einsatz kommt. Die Zuweisung betrifft auch individuelle Bediener-Konfigurationen. "Damit stellen wir etwa sicher, dass ein Fahrer, der keine Kenntnisse in der Bedienung eines Seitenhubstaplers hat, diesen erst gar nicht starten kann", erklärt Katharina Dorff, Niederlassungsleiterin in Ötigheim. Das Unternehmen nutzt Connect zudem zur Analyse der Nutzungsdaten. "So sorgen wir für eine gleichmäßige Auslastung und verhindern, dass bei Fahrern besonders beliebte Geräte überproportional belastet werden", so Dorff. Dank der Übertragung der Batteriemanagement-Daten in Connect hat sie zudem den jeweiligen Ladestand im Blick. Dorff schätzt an der Lösung aber nicht nur die Transparenz, sondern auch die Sicherheitsfeatures: "Dank Sensorik können wir bei Kurvenfahrten die Geschwindigkeit automatisch drosseln." Ein elementares Feature sei die Schock-Sensorik. So kann ein zulässiger Erschütterungsgrad definiert und festgelegt werden, wie das Fahrzeug bei Überschreiten dieses Werts reagieren soll. "Im Fall der Fälle wird es sofort gestoppt und kann erst durch Überprüfung des Vorgangs durch den Schichtführer wieder freigeschaltet werden. Damit stellen wir sicher, dass Kollisionen nicht unentdeckt bleiben." Basis für Schulungsmaßnahmen Die Software ermöglicht zudem Rückschlüsse auf spezifische Verhaltensweisen und lässt den Flottenmanager dann gezielt nachbessern. Beispiel: Beim frühzeitigen Verlassen des Fahrzeugs wird eine Notbremsung ausgelöst, die wiederum stark auf die Reifen geht. "Durch Connect konnten wir diese Ursache eingrenzen, sodass dieser spezielle Abnutzungseffekt an den Reifen durch gezielte Schulungsmaßnahmen nachhaltig beseitigt werden konnte", freut sich Dorff. Wenngleich die hier vorgestellten Anwender "sortenreine" Fuhrparks betreiben und das Flottenmanagement des jeweiligen Herstellers einsetzen - die meisten Hersteller bieten ihre Lösungen auch für Fahrzeuge anderer Marken an. Die Zielgruppe Mischfuhrparkbetreiber hat dennoch ein Start-up aus Nordrhein-Westfalen für sich entdeckt: ForkOn hat eine herstellerunabhängige, cloudbasierte Flottenmanagement-Software entwickelt. Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr in Abhängigkeit von der Anzahl ihrer Gabelstapler. Mehr zum Thema finden Sie unter #Gabelstapler www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Flurförderzeuge sind in der Lagerlogistik besonders erfolgskritische Arbeitsmittel: Ausfallsicherheit steht an oberster Stelle. Um diese zu gewährleisten, bieten viele Staplerhersteller Flottenmanagement-Systeme an. Die Softwarelösungen können aber noch viel mehr als nur Wartungsintervalle steuern. Anbieter (Auswahl) Crown InfoLInkwww.crown.com/de-de/ForkOnwww.forkon.deJungheinrich ISM Onlinewww.jungheinrich.deLinde connectwww.linde-mh.deStill neXXt fleetwww.still.deToyota I_Sitewww.toyota-forklifts.deYale Visionhttps://www.yale.com/emea/de-de/

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