Erneut hat Hapag-Lloyd ein Top-Ergebnis eingefahren. So stiegen die Umsatzerlöse gemäß der am 11. August vorgelegten Halbjahresbilanz in den ersten sechs Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 94 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro.
Hapag-Lloyd gibt die durchschnittliche Frachtrate mit 2855 US-Dollar/TEU an (Vorjahr: 1612 USD/TEU) - das entspricht einem Plus von 77 Prozent. Das Ebitda machte einen erheblichen Sprung von 3,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2021 auf jetzt 10 Milliarden. Auch das Ebit lag mit 9,06 Milliarden Euro ebenfalls sehr deutlich über dem Wert des Vorjahres (2,89 Milliarden Euro).
„Wir haben von deutlich besseren Frachtraten profitiert und blicken insgesamt auf einen außergewöhnlich starken Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr. Gleichzeitig erhöht ein starker Anstieg in allen Kostenkategorien den Druck auf unsere Stückkosten“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.
Transportmenge auf Vorjahres-Niveau
Aufgrund anhaltender Kapazitätsengpässe in den Häfen und überlasteter Hinterland-Infrastrukturen stünden die globalen Lieferketten nach wie vor deutlich unter Druck, was weiterhin zu überdurchschnittlich langen Umlaufzeiten bei Schiffen und Containern führe. Infolgedessen lag die Transportmenge im ersten Halbjahr 2022 mit rund 6 Millionen TEU auf dem Niveau des Vorjahres.
Auf Basis des aktuellen Geschäftsverlaufs erwartet das Unternehmen, dass auch das zweite Halbjahr über den bisherigen rwartungen liegt. Der Vorstand der Hapag-Lloyd AG hat vor diesem Hintergrund am 28. Juli die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Für 2022 wird ein EBITDA in der Bandbreite von 18,2 bis 20,1 Milliarden Euro und ein EBIT in der Bandbreite von 16,3 bis 18,2 Milliarden Euro erwartet. Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der weiterhin bestehenden Störungen der globalen Lieferketten und der Effekte der Covid-19-Pandemie sei diese Prognose jedoch mit hohen Unsicherheiten behaftet.
Weiter teilte Habben Jansen mit, dass er absehbar eine Entspannung der Lieferketten erwartet - und damit einen Rückgang der Transportpreise. „Wir sehen derzeit in einigen Fahrtgebieten erste Anzeichen dafür, dass die kurzfristigen Raten im Markt nachgeben“. (sn/dpa)