München. Zusammen fast 14.000 Stunden haben die Staus auf Bayerns Autobahnen im vergangenen Jahr gedauert. Das bedeutet einen Anstieg von rund 13 Prozent (auf 13.865 Stunden) innerhalb von zwei Jahren, wie die Antwort des bayerischen Verkehrsministeriums auf eine schriftliche Anfrage des SPD-Fraktionschefs Markus Rinderspacher zeigt. „Wer den Schienenverkehr so vernachlässigt wie die Staatsregierung, darf sich über immer neue Staurekorde auf den bayerischen Autobahnen nicht wundern“, sagte er laut Mitteilung.
Der Schaden für die Volkswirtschaft durch Staus in Bayern stieg der Antwort der Staatsregierung zufolge seit 2012 kontinuierlich – und deutlich: Demzufolge sind die Staukosten im Freistaat von 72 Millionen Euro in 2012 auf 230 Millionen Euro im vergangenen Jahr gestiegen, das bedeutet einen Zuwachs um fast 220 Prozent. Der Grund dafür ist laut dem Haus von Joachim Herrmann (CSU) allerdings, dass mehr auswertbare Daten zur Verfügung stünden und so mehr Staus zu erkennen seien.
Etwa ein Fünftel der Staus seit 2012 liege an einem hohen Verkehrsaufkommen (22 Prozent), knapp die Hälfte (45 Prozent) sei auf Unfälle zurückzuführen, so die Staatsregierung in ihrer Antwort. Baustellen sind in 16 Prozent der Fälle Stauursache.
SPD für Verkehrsverlagerung
SPD-Fraktionschef Rinderspacher spricht von „bayerischen Blechlawinen von epochalem Ausmaß und Bayern als einem zentralen Stauknotenpunkt in Deutschland und Europa“. Es brauche an neuralgischen Punkten intelligente Anlagen, um den Verkehr zu beeinflussen. Zudem sei es notwendig, Teile des wachsenden Lkw-Verkehrs verstärkt von der Straße auf die Gleise zu bewegen. (dpa/ag)