Paris. Mit der Einstellung des kampferprobten Sanierungsfachmanns Jean-Pierre Aubert hat die französische Staatsbahn SNCF jetzt die Weichen für die seit Monaten geplante Reform ihrer Gütersparte gestellt. Die Sparpläne von Bahnchef Guillaume Pepy sehen vor, die bislang defizitären Bahnfrachtaktivitäten um bis zu 60 Prozent zu reduzieren und auf innovative Transportsysteme wie Hochgeschwindigkeitsgüterzüge und maritime Autobahnen zu beschränken. Für die Sanierung des Bahnfrachtsektors muss Aubert viel Fingerspitzengefühl an den Tag legen, denn die Vorhaben, über die der SNCF-Verwaltungsrat am 29. September entscheidet will, werden von den im französischen Bahngewerkschaften unisono abgelehnt und bekämpft. Die SNCF-Leitung soll nach Gewerkschaftsangaben schon hinter vorgehaltener Hand bestätigt haben, dass die geplanten Umstrukturierungen zu 4000 bis 6000 Stellenstreichungen führen würden. Über das weitere Vorgehen gegen die Reformabsichten bei der französischen Staatsbahn herrscht in den Gewerkschaftszentralen zurzeit aber noch Uneinigkeit. (jb)
SNCF will Gütersparte neu strukturieren
Französische Staatsbahn holt Fachmann Jean-Pierre Aubert für Sanierung des Unternehmens