Der Verband moniert an diesem Brief an "wichtige Lieferanten" vor allem folgende Formulierung: Siemens werde "die Zahlungsbedingungen dahingehend anpassen, dass der jeweilige Rechnungsbetrag in 90 Tagen ohne Abzug von Skonto fällig gestellt wird. Zusätzlich erwarten wir von unseren strategischen Lieferanten eine Senkung der Einstandspreise um mindestens 15 Prozent." Dem Schreiben liegt eine kurzfristig zurückzusendende Einverständniserklärung bei. Nach Ansicht des BGL soll dieses Schreiben, den Transportunternehmer offen dazu zwingen, aus Furcht vor dem Verlust eines wichtigen Kunden Preisdumping zu betreiben. Der BGL kommentiert: "Angesichts der vom Bundesamt für Güterverkehr und anderen Experten zur Zeit zu beobachtenden Krise des deutschen Verkehrsgewerbes könnte sich dieser Unternehmer anstatt durch seine Unterschrift unter die Einverständniserklärung besser gleich in die Schlange derer einreihen, die in nächster Zeit vom Tranportgewerbe zum Insolvenzverwalter und zum Sozialamt gehen." Eine Kopie des Siemens-Briefes und des Antwortvordruckes liegt der Redaktion vor.
Siemens hat einen Brief an die Lieferanten geschrieben
Einige Transportunternehmer haben vom Netzwerkspezialisten Siemens ICN (Information and Communication Networks) einen Brief über die Neuausrichtung des strategischen Einkaufs erhalten, meldet der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).