Hamburg/Köln. Der Ölkonzern Shell will in Deutschlands größter Raffinerie Rheinland nachhaltige Flugkraftstoffe herstellen. Dazu soll bis 2025 eine kommerzielle Bio-Power-to-Liquid-Anlage (PTL) gebaut werden, wie Shell Deutschland Oil am Freitag, 26. Februar, in Köln mitteilte. Darüber hinaus soll die Kapazität der Wasserstoff-Elektrolyse-Pilotanlage am Standort Wesseling nahe Köln noch vor 2025 auf 100 Megawatt verzehnfacht werden.
Shell kündigte an, bei der EU und in Deutschland Fördergelder zu beantragen. Zu den Kosten äußerte sich der Konzern nicht. „Wir werden diese Investitionsbeträge nicht präzise beziffern“, sagte Shell-Deutschland-Chef Fabian Ziegler.
Produktion von Kerosin und Rohbenzin
Synthetische Kraftstoffe gelten als einer der Hoffnungsträger zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes vor allem in der Luftfahrt. Die PTL-Anlage mit einer Kapazität von zunächst 100.000 Tonnen pro Jahr soll bei der Produktion von Kerosin und Rohbenzin die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Produkten um mehr als 80 Prozent senken. Für die Produktion sollen grüner Strom und Holzreststoffe als Biomasse eingesetzt werden.
Shell wolle führender Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie und Transport zu werden, sagte Ziegler. Neben der geplanten Anlage in der Raffinerie Rheinland engagiere sich der Konzern unter anderem in den Niederlanden und in Hamburg, wo Shell mit Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries (MHI) und der kommunalen Wärme Hamburg am Standort Moorburg eine 100-Megawatt-Elektrolyse errichten wolle. (dpa)