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Seehäfen in Niedersachsen schlagen weniger um

19.02.2024 15:13 Uhr | Lesezeit: 2 min
Seehafen Emden
Auch wenn der Umschlag insgesamt sank, konnten die niedersächsischen Seehäfen in einzelnen Bereichen wie Windenergiekomponenten und bei Autos Zuwächse verzeichnen (Symbolbild)
© Foto: EPAS/Seaports of Niedersachsen

Kriege, Krisen und die schwache Konjunktur haben Folgen für den Umschlag in den niedersächsischen Seehäfen. Der Containerumschlag sank. Doch andere Bereiche wachsen dafür.

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Der Umschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 50,58 Millionen Tonnen gesunken.

„Wir hatten viele Herausforderungen im letzten Jahr“, sagte André Heim, Geschäftsführer der landeseigenen Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, am Montag, den 19. Februar in Oldenburg. Die hohen Energiekosten, die geopolitischen Spannungen und das nachlassende Wirtschaftswachstum hätten die Bilanz getrübt.

„Ohne die Küste, ohne die Häfen ist weder der Ausbau der erneuerbaren Windenergie möglich noch ist der Import von Energie möglich“, betonte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Wilhelmshaven soll etwa eine Drehscheibe für die Wasserstoff-Wirtschaft werden und der Hafen von Cuxhaven als Zentrum für den Ausbau der Offshore-Windenergie dienen. Für die Erweiterung der Hafenkapazitäten dort gebe es zwar einen gültigen Planfeststellungsbeschluss, noch fehle aber eine Finanzierungszusage des Bundes, bemängelte kürzlich allerdings die Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven. 

Niedersachsen betreibt an der Nordseeküste und ihren Zuflüssen die Häfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.

Für 2024 sei er „verhalten optimistisch“, so Heim weiter. Zurück ging im vorigen Jahr der Bereich der festen Massengüter. Hier sei der Umschlag um 25 Prozent auf 11,21 Millionen Tonnen gefallen.

Die Nachfrage nach Kohle und Düngemittel sei stark gesunken. „Die Kohle wird auch in diesem Jahr weiter rückläufig sein, da Kraftwerke außer Betrieb genommen werden“, sagte Heim.

Bei den Agrarprodukten belaste der Ukraine-Krieg weiter die Lieferketten. „Es wird weniger Getreide importiert über den Seeweg.“

Der Containerumschlag in Wilhelmshaven sei um 22,2 Prozent auf rund 530.000 Standardcontainer (TEU) gesunken. Grund sei der weltweit schwächelnde Containerverkehr.

Gewinne bei Autos und Windenergie

Zuwächse gab es dagegen beim Umschlag von Autos. In dem Bereich verzeichneten die Seehäfen in Emden, Cuxhaven und Wilhelmshaven ein Plus von 15,8 Prozent auf 1,67 Millionen Fahrzeuge. Emden sei mit einem Umschlag von knapp 1,3 Millionen Fahrzeugen nach Antwerpen und Bremerhaven der drittgrößte Automobilhafen in Europa, sagte Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports.

Auch die Verladung von Windenenergiekomponenten entwickle sich positiv, sagte Heim. Allein in Emden habe es 2023 in dem Segment einen Zuwachs von 65 Prozent gegeben.

Größter Anteil für flüssiges Massengut

Den größten Anteil beim Umschlag habe flüssiges Massengut, dabei spiele der Flüssiggasimport eine entscheidende Rolle. Allein in Wilhelmshaven hätten 45 Schiffe das LNG-Terminal angelaufen. Mit deren Ladung hätten ein Jahr lang rund 3,6 Millionen Haushalte mit Erdgas versorgt werden können.

Positiv blickt Heim auf die in diesem Jahr geplante Inbetriebnahme des Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Stade. „Da können wir entsprechend auf Mengen hoffen“, sagte er.

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