Hamburg/Bremen. Die großen deutschen Seehäfen müssen aus Sicht der Handelskammern in Hamburg und Bremen zusammenrücken und gemeinsam an Attraktivität für Reedereien gewinnen. „In jüngerer Zeit verlorene Marktanteile müssen zurückgewonnen und zusätzliches Wachstum für die norddeutsche Küste generiert werden“, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier der Kammern, das am Freitag, 25. Februar, veröffentlicht wurde.
„Die Seehäfen Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven müssen gemeinsam in ihrer internationalen Wettbewerbsposition – vor allem gegenüber den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen sowie dem polnischen Hafen Danzig – gestärkt werden“, schreiben die Kammern weiter. Dies betreffe die Wettbewerbsfähigkeit bei den Preisen. Daher müssten „große Anstrengungen unternommen werden, um die Produktivität, insbesondere beim Umschlag, zu steigern“.
Der Präses der Hamburger Handelskammer, Norbert Aust, kritisierte, dass derzeit vor allem die seit Mitte 2020 laufenden Verhandlungen der Logistikunternehmen HHLA und Eurogate über einen gemeinsamen Containerumschlag im Blickpunkt stehe. „Das Heil der norddeutschen Hafenpolitik kann nicht allein im Zusammengehen zweier großer Unternehmen liegen“, sagte Aust. Große Potenziale für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit gebe es bei der gemeinsamen Lobbyarbeit für wichtige Infrastrukturprojekte, der gemeinsamen Vermarktung der Seehäfen und der gemeinsamen Arbeit am klimaneutralen Umbau.
„Nur durch gemeinsame Kraftanstrengungen können die norddeutschen Seehäfen im schärfer werdenden Wettbewerb Marktanteile zurückgewinnen und Beschäftigung sichern“, fügte der Präses der Bremer Handelskammer, Eduard Dubbers-Albrecht, hinzu. „Dazu gehören dringend Maßnahmen zur weitgehenden Automatisierung der Prozesse beim Hafenumschlag.“ (tb/dpa)