Die weltweit schwache Konjunktur schlägt sich in den deutschen Seehäfen mit einem deutlich geschrumpften Umschlagvolumen nieder. Insgesamt wurden in den Häfen im ersten Halbjahr rund 136,2 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen und damit 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Diese Zahlen nannte die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Angela Titzrath, am Mittwoch, 15. November.
Je nach Ladungsart gab es unterschiedliche Entwicklungen. Beim konjunkturell besonders empfindlichen Containertransport brach der Umschlag um 13 Prozent auf 6,3 Millionen Standardcontainer ein. Bei flüssigen Massengütern gab es dagegen ein Plus von 28 Prozent auf 22,2 Millionen Tonnen. Dies müsse „vor allem vor dem Hintergrund der zunehmenden Energieversorgung über die Häfen betrachtet werden“, sagte Titzrath. Nach dem russischen Stopp von Erdgaslieferungen per Pipeline kommen in Deutschland deutlich mehr Lieferungen per Schiff an, insbesondere flüssiges Erdgas (LNG).
„Im Passagierverkehr konnten die guten Zahlen des Vorjahres sogar noch etwas übertroffen werden“, fügte Titzrath hinzu. Rund 11,6 Millionen Menschen seien aus- und eingestiegen, was einem Plus von 2,3 Prozent entspreche.