Mainz/Wiesbaden. Das letzte große Teilstück der neuen Schiersteiner Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz soll voraussichtlich nächste Woche „eingeschwommen“ werden. Das werde vermutlich von Montag (25. Januar) an vier Tage dauern, teilte die neue Autobahn GmbH des Bundes am Dienstag in Wiesbaden mit.
Die Straßenbauer hatten auf ausreichend hohen Wasserstand des Rheins warten müssen. Auch dessen Fließgeschwindigkeit und der Wind müssen passen. Das am hessischen Ufer vormontierte, 2000 Tonnen schwere und 120 Meter lange Brückenteil wird laut Planung beim Mombacher Arm des Rheins nahe Mainz auf einem Pontonschiff in die richtige Position gebracht. Dann soll es mit Stahlseilen in das neue Bauwerk der Autobahn 643 eingehängt, hydraulisch hochgezogen und in den folgenden Monaten verschweißt werden. Ein Sprecher der Autobahn GmbH sagte am Dienstag: „Die Schiersteiner Brücke soll bis spätestens Ende 2021 fertig werden.“
Bei diesem Knotenpunkt des Rhein-Main-Gebiets rollt schon seit November 2017 der Verkehr über die erste neue Teilbrücke über den Rhein. Beim Übergang vom rheinland-pfälzischen Ufer auf die neue Teilbrücke ist nur Tempo 40 auf den insgesamt vier schmalen Fahrstreifen erlaubt. An der zweiten parallelen Teilbrücke wird noch gebaut. Seit 1. Januar 2021 ist die neue Autobahngesellschaft des Bundes für die Erneuerung der A 643-Brücke über den Rhein zwischen der hessischen und der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zuständig.
Künftig soll die A 643 hier sechsstreifig sein. Die Gesamtkosten sind mit 216 Millionen Euro beziffert. Die Schiersteiner Brücke wurde in den 1960er Jahren für rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag gebaut, 2012 rollten täglich 90.000 darüber. Mit einem Bauunfall und einer Totalsperrung hat diese alte vierspurige A 643-Brücke 2015 Schlagzeilen gemacht. (dpa/ja)