„Ist der Zugang einmal gelegt, wirken Gleisanschlüsse für die Unternehmen vor Ort wie zusätzliche Lebensadern“, sagte Joachim Berends, Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bei der 3. BME-VDV-Gleisanschlusskonferenz, die am 6. und 7. Oktober in Köln vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und dem VDV ausgerichtet wurde. An der Konferenz nahmen 110 Fachleute teil. Es sei wichtig, dass „wir an dem Thema dranbleiben, Fortschritte zeigen und Missstände benennen“, betonte Berends, der hinzufügte: „Die Konferenz liefert wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung der Charta – und für ihre Weiterentwicklung, die wir für den Sommer 2023 anstreben.“
Die Konferenz stehe unter guten Vorzeichen, die Gleisanschlussförderung des Bundes weist jüngsten Zahlen zufolge Erfolge aus, so die Verbände. „Auf Basis der gegenwärtigen Gleisanschlussförderung wurden zuletzt bundesweit 44 Anträge eingereicht, davon wurden 21 – mit einem Fördervolumen von insgesamt über elf Millionen Euro – positiv beschieden“, sagte BME-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. „In Zeiten gestörter Lieferketten und unsicherer Energieversorgung steigen die Chancen für Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen. Wir merken es deutlich, das Interesse der Wirtschaft am eigenen Gleisanschluss steigt wieder.“
Gemeinsam mit 46 weiteren Verbänden aus Industrie, Handel, Logistik, Entsorgung und öffentlichen Institutionen hatten BME und VDV 2019 die Gleisanschluss-Charta veröffentlicht. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Branche tauschen sich zu den Maßnahmen zur Stärkung von Gleisanschlüssen und multimodalen Umschlagpunkten aus, zeigen Beispiele von geplanten oder umgesetzten Schienenanbindungen von Logistikimmobilien und ‑standorten und legen den Schwerpunkt auf die Chancen, Herausforderungen und Vorteile von Gleisanschlussverkehren aus Kundensicht. (tb)