Berlin. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich dafür ausgesprochen, die Luftverkehrswirtschaft und insbesondere die Flughäfen in der Corona-Krise zu unterstützen. Er werde ein Hilfskonzept für die Flughäfen vorlegen, sagte der CSU-Politiker am Sonntag der Funke Mediengruppe. „Ich werde schnellstens zu einem Luftverkehrsgipfel einladen, der sich mit den Folgen der Corona-Krise für die gesamte Luftverkehrswirtschaft beschäftigt“, kündigte der Bundesminister an. „Da werden wir helfen und retten müssen.“ Was er dafür konkret plant, blieb offen.
Luftverkehrswirtschaft erwirtschaftet massive Defizite
„Die 22 Flughäfen beschäftigen 180 000 Menschen, insbesondere die Größeren“, begründet Scheuer sein Vorhaben. „Bei einem Passagieraufkommen von 20 Prozent des normalen Niveaus habe ich sehr große Sorge, dass der Erhalt dieser wichtigen Infrastruktur in Gefahr ist.“ Allein für die drei Lockdown-Monate rede man von Vorhaltekosten von rund 700 Millionen Euro, die den Flughafenbetreibern jetzt für Investitionen fehlten.
In der aktuellen Situation müsse man die „dramatische Lage der ganzen Luftverkehrswirtschaft“ betrachten, sagte Scheuer. „Sie erwirtschaftet massive Defizite. Wenn in diesem Mosaik ein kleiner Teil wie ein Bodenabfertigungsdienst herausbricht, dann steht der Passagier ohne Koffer da. Deshalb müssen wir unseren Fokus darauf lenken, dass wir auf dem Weg durch die Krise niemanden verlieren.“ Es gehe um die gesamte Luftverkehrswirtschaft „vom Flugzeugbauer bis hin zur Airline“. Dazu gehörten auch die Flugsicherung und die Abfertigungsdienste. (dpa/eh)