Stuttgart. Der Sportwagen-Hersteller Porsche hat sich wie geplant die Mehrheit an Volkswagen gesichert. Am Montag sei die Beteiligung auf 50,76 Prozent der Stammaktien gestiegen, teilte Porsche am Abend in Stuttgart mit. Ursprünglich hatte das Unternehmen die Schwelle bereits zum Ende des vergangenen Jahres überschreiten wollen. Porsche hatte Ende Oktober seinen Anteil an Europas größtem Autobauer auf 42,6 Prozent der Stammaktien ausgebaut. Zusätzlich hielten die Stuttgarter etwas weniger als 31,5 Prozent in Form von Optionen zur Kurssicherung. Für 2009 peilt der Sportwagenbauer an, seine Beteiligung auf 75 Prozent zu erhöhen und so den Weg für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag freizumachen. Zweiter VW- Großaktionär ist das Land Niedersachsen. Durch die jetzige Aufstockung bei VW hat Porsche auch die mittelbare Kontrolle an Scania erlangt. Die Wolfsburger hatten den schwedischen LKW-Bauer mit knapp 69 Prozent der Stimmrechtsanteile übernommen und führen Scania als neunte Konzernmarke weiter. Porsche ist nun verpflichtet, ein Übernahmeangebot für Scania vorzulegen. Der Sportwagen-Hersteller sei dabei aber an keine Vorerwerbspreise gebunden und müsse nur den gesetzlich geforderten Mindestpreis bieten, hieß es. Das Unternehmen betonte, es habe kein strategisches Interesse an dem Nutzfahrzeugbauer. Scania baue Lastwagen, Porsche hingegen Sportwagen. „Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir kein Interesse haben“, sagte ein Porsche- Sprecher. Die Beteiligung an dem LKW-Bauer sei zwar für VW strategisch wichtig, nicht aber für Porsche selbst. Das Angebot für Scania sei für Porsche eine reine gesetzliche Pflicht, so der Sprecher. „Wir freuen uns, wenn uns nichts angeboten wird.“ (dpa)
Porsche sichert sich Mehrheit an VW
Durch die Aufstockung ist der Sportwagen-Hersteller nun verpflichtet, ein Übernahmeangebot für Scania vorzulegen