Bern. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen die internationalen Ganzzugsverkehre in eine separate Gesellschaft ausgliedern. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab, ist das Ziel, dank schlanker Strukturen kostengünstiger produzieren zu können und so endlich aus den roten Zahlen zu kommen. Gemäß SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi soll sich diese neue Gesellschaft auf eine Rolle als Traktionär auf dem alpenquerenden Nord-Süd-Korridor zwischen den Häfen in Norddeutschland und Zielen in Oberitalien konzentrieren. Mit dem in Chiasso beheimateten Kombioperateur Hupac, an dem die SBB eine Beteiligung besitzt, laufen momentan Gespräche betreffend einer Beteiligung an der neuen Gesellschaft. Im Gegenzug sollen beim Schweizer Wagenladungsverkehr, der weiterhin unter dem Dach von SBB Cargo bleibt, die Dienstleistungen stärker standardisiert werden, was wohl für einige Kunden zu höheren Kosten führen dürfte. Es sei das erklärte Ziel, „die Wettbewerbsfähigkeit über eine Standardisierung und eine Optimierung des auf die verladende Wirtschaft ausgerichteten Netzwerks mit zentralen Netzknoten zu verbessern“, betonte SBB-Chef Andreas Meyer. Bis Ende 2013 sollen dank diesen Massnahmen im Wagenladungsverkehr endlich schwarze Zahlen geschrieben werden können. Diese ganze Entwicklung, so Meyer, „wird zweifellos zu einem Stellenabbau führen, den wir jedoch sozialverträglich gestalten werden.“ Für die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV ist eine Aufspaltung von SBB Cargo sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich fragwürdig. Vor nur wenigen Jahren habe SBB Cargo die Geschäftsbereiche Schweiz und International mit viel Aufwand und dem Opfer Dutzender Arbeitsstellen zusammengelegt, um Synergien zu nutzen – und jetzt gehe es wieder rechtsumkehrt in die andere Richtung weiter. (hrk)
SBB lagern Transitverkehr in eine separate Gesellschaft aus
Die Schweizerischen Bundesbahnen bauen den Güterbereich um: Gespräche mit Hupac über Beteiligung