Bern. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB haben heute die Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften abgebrochen. Beide Seiten sind sich zwar darüber einig, dass die Löhne des SBB-Personals 2009 steigen sollen. Über die Höhe wird aber gestritten. So haben die SBB eine Lohnerhöhung von 1,9 Prozent der Lohnsumme geboten. Darin enthalten ist eine generelle Erhöhung von 1 Prozent, individuelle Erhöhungen von einem halben Prozent sowie 0,4 Prozent für Lohnerhöhungen, die durch Neu- und Höhereinstufungen während des Jahres anfallen. „Das ist unter dem Strich ein Angebot für eine Lohnerhöhung von nur 1,5 Prozent. Das entspricht nicht einmal der Teuerung“, sagte dazu der Vize-Präsident des Schweizerischen Eisenbahnerverbandes (SEV), Manuel Avallone. Die Gewerkschaften erklärten, angesichts der niedrigeren November-Teuerung und der Wirtschaftslage seien sie der SBB bei den Verhandlungen einen „großen Schritt“ entgegengekommen. Zuvor hatten sie noch einen Teuerungsausgleich von 2,6 Prozent gefordert; diesen schraubten sie auf 1,5 Prozent herunter. Weiter reduzierten sie ihre ursprüngliche Forderung von 1 Prozent Reallohnerhöhung auf ein halbes oder mindestens eine Erhöhung um einen Sockelbetrag von 150 Franken monatlich. Die SBB wirft den Gewerkschaften vor, überdurchschnittlich viel zu fordern. Mehr als die 1,9 Prozent liege angesichts der Schieflage bei der SBB-Pensionskasse und der Finanzkrise nicht drin. „Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung haben wir ein angemessenes Angebot vorgelegt“, wird SBB-Personalchef Markus Jordi in einer Mitteilung zitiert. Die SBB seien vom Einbruch beim internationalen Güterverkehr betroffen. Angesichts der verhärteten Fronten überlegen sich die Gewerkschaften den Gang vor das Schiedsgericht. (hrk)
SBB bricht Lohnverhandlungen ab
Gewerkschaften und Unternehmensführung überlegen Gang vor das Schiedsgericht