Dresden. Der Freistaat Sachsen hält am umstrittenen Feldversuch zur Straßentauglichkeit von überlangen Lastwagen fest. Ziel sei es, mehr Volumen auf die Straße zu bringen, sagte Sachsen Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) der Nachrichtenagentur dpa. "Wir stehen dem Feldversuch sehr aufgeschlossen gegenüber."
Der Test mit den bis zu rund 25 Meter langen und 44 Tonnen schweren sogenannten Lang-LKW soll noch in diesem Jahr Jahr beginnen. Im Oktober wird sich die Verkehrsministerkonferenz mit dem Thema befassen. Deren Vorsitzender, der brandenburgische Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD), hat dem Test für sein Bundesland genau wie einige seiner Ressortkollegen schon eine Absage erteilt. Mehrere Bundesländer erwägen eine Klage.
Mit im Boot sind neben Sachsen laut Ministerium noch Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. Bis zum 16. September sollen die Länder an das Bundesverkehrsministerium melden, welche Trassen sie für den Feldversuch freigeben. In Sachsen sind das bisher die Autobahnen. Weitere Strecken seien noch in der Abstimmung, hieß es bei Ministerium.
Angesichts der anschwellenden Warenströme gehe es darum, wie man "mehr Fracht auf weniger Lastwagen transportieren kann", sagte Morlok. Er verspreche sich Vorteile von überlangen Fahrzeugen, etwa im Direktverkehr vom Zulieferer zum Hersteller. "Sachsen ist eine Logistikdrehscheibe mit großen Autostandorten", begründete Morlok das Engagement des Freistaates.
Kritik kommt unterdessen von den Grünen. Nach Ansicht der verkehrspolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion, Eva Jähnigen, entlasten Gigaliner weder Umwelt noch Verkehrswege, sondern sie belasteten die Verkehrsinfrastruktur. Auch Brücken seien für die Kolosse nicht ausgelegt. Der Feldversuch sei völlig nutzlos, weil ihr Einsatz auf ausgesuchten Autobahnen getestet werden solle, aber nicht auf Land und Stadtstraßen. Bei einer dauerhaften Zulassung müssten die Langfahrzeuge aber auch den Anforderungen in diesem Straßennetz genügen. (dpa)
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