Moskau. Warentransporte aus Litauen via Weißrussland werden derzeit an den russischen Grenzübergängen von den dortigen russischen Zollbehörden besonders scharf kontrolliert. Besonders im Visier haben die russischen Zöllner Warensendungen, die in Litauen verladen wurden oder Litauen in den Frachtpapieren als Ursprungsland ausweisen und über die Grenzen Lettlands oder Weißrusslands nach Russland reisen. Die Grenzabfertigung pro Lkw kann mehr als vier Stunden dauern, weiß man beim österreichischen Speditionsunternehmen Gebrüder Weiss. Eine offizielle Begründung von russischer Seite für die Verzögerung gibt es nicht, doch in Litauen sieht man die Grenzschikanen als Reaktion Russlands auf Litauens europafreundliche Haltung gegenüber Russland vor dem Hintergrund der von der EU verhängten Sanktionen. Besonders scharf abgesehen haben es die russischen Zollbehörden auf Nahrungsmitteltransporte aus der EU, Kanada, Australien und Norwegen in Richtung Russland. Diese werden an der russischen Lebensmittelsicherheit an den russischen Grenzen nochmals kontrolliert, obwohl schon die weißrussischen Zollbeamten die für Russland relevanten Kontrollen abgewickelt haben. (mf)
Russland kontrolliert litauische LKW besonders scharf
In Litauen sieht man die Grenzschikanen als Reaktion Russlands auf Litauens europafreundliche Haltung.