Tilburg. Rolande, ein auf Infrastrukturen für Lkw-Flüssigerdgas und Bio-LNG spezialisierter Anbieter aus den Niederlanden, betritt künftig auch den deutschen Markt. Dafür will das Unternehmen im Januar 2020 seine eigene erste deutsche LNG-Tankstelle am Standort Ulm eröffnen. Im selben Jahr sollen weitere LNG-Stützpunkte mit Partnern in Dortmund, Duisburg, Grasdorf, Lübeck und Ziesar folgen. Für 2021 sei zudem ein weiterer Ausbau des Netzes in Deutschland geplant. Rolande möchte dabei ausschließlich öffentliche Tankstellen anbieten, die von jedem Kunden genutzt werden können. So soll der Lkw-gestützte Fernverkehr in ganz Deutschland von den Kosten- und Nachhaltigkeitsvorteilen von Flüssiggas profitieren können.
Laut Angaben der Deutschen Energie Agentur sind derzeit im bestehenden LNG-Netz lediglich acht öffentliche Tankstellen im Betrieb. Die LNG-Tankstellen sollen dem Infrastruktur-Unternehmen zufolge an wichtigen Verkehrsknoten für den Lkw-Güterverkehr eingerichtet werden. Die Tankstelle in Ulm an der Nicolaus-Otto-Straße befindet sich etwa unweit der B 311 in Ulm-Ehingen. Mit zwei Flüssiggaszapfsäulen soll sie über eine Kapazität von rund 150 Lkw am Tag verfügen.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit kombiniert
Rolande ist seit 15 Jahren im LNG-Markt tätig. In den Niederlanden betreibt Rolande nach eigenen Angaben das landesweit größte Netz mit 26 LNG-Tankstellen und versorgt mit der Tankstelle in Duiven an der A 12 Arnheim bereits jetzt das deutsch-niederländische Grenzgebiet. In Belgien sind aktuell zehn, in Frankreich sieben Tankstellen im Betrieb.
Rolande zufolge ist momentan der Anteil an LNG-Fahrzeugen in Deutschland noch vergleichsweise niedrig. Rolande baue zurzeit in ganz Europa, mit Schwerpunkt zunächst auf westeuropäischen Ländern, eine umfassende Versorgungsstruktur für LNG auf und unterstützt Partner beim Aufbau, Betrieb und der Weiterentwicklung von LNG-Stützpunkten.
Zudem unterstütze Rolande Transportunternehmen, die auf CHG+, LNG oder Bio-LNG wechseln wollen. Rolande arbeite bereits jetzt am Aufbau und einer Infrastruktur für die Herstellung und Nutzung von Bio-LNG für Lkw.
Staatliche LNG-Förderung in Deutschland
In Deutschland wird die Verwendung von LNG staatlich gefördert. Lkw, die mit dem verflüssigten Erdgas betrieben werden, sind von der deutschen Straßenmaut befreit. Damit sparen die Betreiber mit jeden gefahrenen Kilometer 18,7 Euro-Cent an Straßenbenutzungsabgaben. (ja)