Derzeit wird die Rheintalbahn rund um Rastatt auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Achsen saniert und ist gesperrt. Nun warnt der Verband Die Güterbahnen vor Chaos auf der Umleitungsstrecke. Bis zu 37 Güterzüge täglich würden über französisches Gebiet zwischen Strasbourg und Wörth oder alternativ Karlsruhe umgeleitet.
In Wörth finden Lok- und Richtungswechsel statt. Nun stocke diese Umleitung, da zu viele Züge aufgrund mangelhaft koordinierter Steuerung des Zulaufs zu den überfüllten Gleisanlagen in Wörth geleitet wurden, teilte der Verband am Freitag, den 16. August, weiter mit.
„Es gibt beim Infrastrukturbetreiber DB InfraGO nach unseren Erkenntnissen keine klare Verantwortungszuweisung zwischen Zentrale und Region für die Betriebsabwicklung“, bemängelt Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands.
Die ersten Tage der Umleitungsverkehre seien aufwendig, aber weitgehend planmäßig verlaufen. Doch nun stehe das vom Verband begrüßte Konzept vor dem Scheitern. Denn mit dem Ende der Ferien stehe der allmählichen Hochlauf der Verkehre auf der wichtigsten europäischen Schienengüterverkehrsmagistrale an. „Wörth muss Chefsache werden“, so der Geschäftsführer.
Die Sperrung dauert insgesamt vom 9. bis 30. August. Während der dreiwöchigen Vollsperrung soll unter anderem das südliche Ende des Tunnels in Rastatt an das Streckennetz angebunden werden. Ferner sind nach Angaben der Deutschen Bahn Arbeiten an Weichen, Stellwerken und Signalanlagen geplant.
Ein Bahnsprecher erklärte am Samstag, den 17. August, DB Cargo sei es mit Captrain (Frankreich) und SBB Cargo (Schweiz) gelungen, alle gestauten Züge wieder ins Rollen zu bringen.
Das neue Konzept einer Umleitung über das Elsass mit einem Dieselzug-Pendelverkehr habe natürlich nicht die vollständige Kapazität der elektrifizierten, zweigleisigen Rheintalbahn. Es biete aber eine „dynamische Lösung, die wir ständig weiter ausarbeiten“.
Allein DB Cargo könne so mehr als 220 eilige Containerzüge trotz Vollsperrung auf dieser Route fahren. Neun europäische Güterbahnen und Infrastrukturbetreiber arbeiten dem Sprecher zufolge bei der erstmals umgesetzten Umleitung Hand in Hand.