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Rahmedetal-Brücke: NRW wirft Bund Verzögerung bei Neubau vor

11.08.2022 13:48 Uhr | Lesezeit: 3 min
Rahmedetal-Brücke: NRW wirft Bund Verzögerung bei Neubau vor
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) , besuchte heute die gesperrte Talbrücke Rahmede
© Foto: Dieter Menne/dpa/picture alliance

Seit Anfang Dezember schon ist die marode A 45-Talbrücke bei Lüdenscheid voll gesperrt. Nun macht die nordrhein-westfälische Landesregierung Druck beim Bund.

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Vor einem Spitzengespräch mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) an der seit acht Monaten voll gesperrten Brücke am Donnerstag forderte das von dem Grünen-Politiker Oliver Krischer geführte Verkehrsministerium kurzfristig einen verbindlichen Zeitplan für den Neubau der Brücke bei Lüdenscheid sowie ein Beschleunigungskonzept und schnellere Entscheidungen. „Es ist nicht erkennbar, dass das Vorhaben ‚Rahmede-Talbrücke‘ als ein „Sonderfall“ vom Bundesverkehrsministerium mit Nachdruck verfolgt wird“, heißt es in einem Sieben-Punkte-Papier. NRW fordert unter anderem eine zentrale Stabstelle für den Ersatzneubau innerhalb der Autobahn GmbH des Bundes, die mit besonderen Kompetenzen ausgestattet werden solle. Zuerst hatte der WDR über das Papier berichtet.

Wissing weist Kritik zurück

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Kritik aus dem vom Grünen-Politiker Oliver Krischer geführten NRW-Verkehrsministerium zurückgewiesen, wonach es beim Neubau der gesperrten A45-Brücke Rahmede zu langsam vorangehe. „Ich finde, alle sollten bei der Wahrheit bleiben“, sagte Wissing am Donnerstag bei einem Ortstermin unter der Brücke in Lüdenscheid. „Und die Wahrheit ist: Hier wird schnell gearbeitet, hier wird mit besonderem Engagement gearbeitet, und es gibt keinerlei Verzögerungen.“ Es gehöre zum Respekt gegenüber der Bevölkerung vor Ort, mit Wahrhaftigkeit und Fakten zu argumentieren und nicht die Unwahrheit zu sagen, sagte Wissing. 

Sperre seit Anfang Dezember 2021

Die gesperrte marode Talbrücke sorgt seit acht Monaten für überlastete Ausweichstrecken und Unmut bei Anwohnern und Pendlern. Die Brücke auf der A 45 - der wichtigsten Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Frankfurt am Main - soll im Dezember gesprengt und dann neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH des Bundes geht bislang davon aus, dass der Neubau etwa fünf Jahre dauert.

Unter anderem fordert NRW Entlastungsmaßnahmen, damit der Fern- und Schwerverkehr Lüdenscheid weiträumig umfährt. So könne als Anreiz für den Umweg und die damit verbundene längere Wegstrecke etwa die streckenabhängige Lkw-Maut für die zusätzliche Wegstrecke ausgesetzt werden. Der Lkw-Anteil auf der Umleitung durch Lüdenscheid habe sich fast verzehnfacht, heißt es weiter. Nach aktuellen Angaben der Stadt werden 5200 bis 6200 Lastwagen pro Tag gezählt, vor der Sperrung seien es rund 600 gewesen. Das Ministerium forderte auch Verschärfungen der Lkw-Durchfahrverbote.

Flutschäden verschärfen die Lage

Für die Sprengung der Rahmede-Talbrücke und den Neubau werde ein erheblicher Baustellenverkehr erwartet. Dieser dürfe nicht über das nachgeordnete Straßennetz erfolgen, die Autobahn GmbH müsse ihn vielmehr etwa durch Baustraßen ohne zusätzliche Belastungen der Region abwickeln. Nicht nur durch die Sperrung der A 45, sondern auch noch durch die Flut sei die Region stark betroffen, heißt es weiter. So ist die Volmebrücke im nahe gelegenen Brügge wegen gravierender Schäden bis auf Weiteres gesperrt. Über sie fahren zwei Regionalbahnen. Das NRW-Verkehrsministerium forderte „größere Kraftanstrengungen“ der Deutschen Bahn DB AG bei den Sanierungsarbeiten. (sn/dpa)

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