+++ Update am 12. Oktober um 16:54 Uhr +++
Nach wachsenden Engpässen an Frankreichs Tankstellen greift die Regierung von Präsident Emmanuel Macron bei den Streiks in den Raffinerien hart durch, um eine Blockade des Landes abzuwenden.
Premierministerin Élisabeth Borne habe angeordnet, dass das notwendige Personal der Raffinerie von Port-Jérôme in der Normandie am Mittwoch zur Arbeit verpflichtet wird, sagte Regierungssprecher Olivier Véran in Paris. Möglicherweise würden für eine zweite Raffinerie in Dunkerque noch am Mittwoch ebenfalls Zwangsmaßnahmen ergriffen.
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Frankreichs Regierung will angesichts knappen Sprits bei den Streiks an Raffinerien hart durchgreifen. Premierministerin Élisabeth Borne sagte am Nachmittag des 11. Oktober in der Nationalversammlung, sie habe die zuständigen lokalen Behörden um ein Verfahren gebeten, um notwendiges Personal an den Exxon-Lagerstätten zum Dienst zu verpflichten.
Bei dem Konzern hatte es am Montagabend den 10. Oktober im Lohnstreit eine Einigung mit einem Teil der Gewerkschaften gegeben. Die anderen Gewerkschaften hatten erneut zum Streik aufgerufen. Auch bei Total streikten Mitarbeitende im Kampf um einen höheren Lohn am 11. Oktober weiter.
„Die Situation ist für unsere Mitbürger (...) schwierig und an manchen Orten sogar unerträglich“, sagte Borne. An Frankreichs Zapfsäulen ist der Sprit angesichts seit Tagen anhaltender Streiks an Raffinerien örtlich knapp, teils gibt es lange Schlangen. Bei fast einem Drittel der Tankstellen fehlte am Abend des 10. Oktober mindestens ein Kraftstoff, wie Energieministerin Agnès Pannier-Runacher dem Sender „France Info“ sagte.
Medienberichten zufolge soll der Streik bei Total und Exxon nach Aufrufen der großen Gewerkschaften CGT und FO vom 11. Oktober weitergehen. (mwi/sn/dpa)