Hamburg. Die Deutsche Post hält an ihrem Sparkurs fest und will bis Ende 2011 auch die letzten eigenen Postfilialen an Einzelhändler abgeben. Dabei gehe es noch um etwa 500 von ehemals über 12.000 Mini-Filialen mit bis zu zwei Schaltern, bestätigte ein Post-Sprecher einen Bericht des „Hamburger Abendblatts“. Die Post bekräftigte damit eine Ankündigung von Juni vergangenen Jahres. Der Post-Sprecher versicherte, dass der Übergang nahtlos erfolgen und es keine leerstehenden Poststellen geben werde. „Bisher haben wir noch an jedem Standort einen Partner gefunden. Sollte uns das einmal nicht gelingen, würden wir diese Filialen weiterführen.“ Ansonsten gelte für die Kunden weiter die Gewährleistung, dass in jedem Ort mit mindestens 2000 Einwohnern einer der Post-Partner eine „bemannte“ Poststelle betreibe. In Großstädten bleibe es bei der Zusage, dass Kunden nie weiter als zwei Kilometer zur Post zurücklegen müssten. Die Umwandlung stößt bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf Kritik. „Die Post verabschiedet sich damit komplett aus der stationären Filialversorgung“, kritisierte Wolfgang Abel, Verdi-Landesfachbereichsleiter für Postdienste, im „Abendblatt“. Mit dem Schritt gebe der Konzern praktisch sein eigenes Vertriebsnetz auf. Bundesweit gibt es derzeit 14.000 Standorte, an denen Postdienste angeboten werden. Die rund 850 ehemaligen Hauptpostämter in größeren Städten gehören zur Postbank. Die Postbank-Finanzcenter bieten neben Brief- und Paketdiensten auch Finanzprodukte an. Der Post gehören laut dem Sprecher neben den rund 500 Mini-Filialen, für die Partner gesucht werden, nur noch einige Hundert Geschäftspostannahmen. (dpa)
Post hält am Sparkurs fest
Alle Filialen sollen innerhalb von gut zwei Jahren abgegeben werden