Fast 70 Prozent aller Speditionen in Polen geben laut einer Studie an, dass sie mit schlechteren konjunkturellen Bedingungen innerhalb der letzten zwölf Monate zu kämpfen hatten. Zwar wird als Hauptgrund die weltpolitische Lage angegeben, aber auch die hohen Preise drücken nach wie vor die Bilanzen: Die stark zurückgegangene Inflation sei nicht in der Branche zu spüren, die Preise steigen sogar weiter, beklagen viele Firmen.
Maut in Deutschland steigt um bis zu 80 Prozent
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer Branchenstudie von Transcash, eines Anbieters von Finanzierungsdienstleistungen für Transportunternehmen. Nur 9 Prozent aller befragten Firmen berichteten von einer Verbesserung ihrer Geschäftsbedingungen in den vergangenen 12 Monaten. Fast die Hälfte aller Befragten beklagten die gestiegenen Straßengebühren – etwa durch die Bindung der Maut in Deutschland an den CO2-Austausch. Hier sei es, so Jakub Gwiazdowska von Transcash, zu einer Erhöhung um 80 Prozent für Fahrzeuge gekommen, welche die Euro 6-Norm erfüllen. Zwar ist die Inflation innerhalb eines Jahres in Polen aus dem hohen zweistelligen Bereich auf aktuell nur noch 2,8 Prozent gesunken, doch ist diese Erleichterung in der Selbsteinschätzung der TSL-Branche vielerorts noch nicht spürbar. Die Zahl der Suspendierungen von Geschäftstätigkeit – mit der Möglichkeit zur Wiederaufnahme – war zuletzt besonders hoch. Endgültige Schließungen gab es zunächst noch recht wenige.
Viele Unternehmen senken ihre Preise
Zu den höheren Kosten kommen noch geringere Einnahmen hinzu. Diese haben nicht nur mit der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation und der dadurch mäßigen Auftragslage, sondern auch mit den geringeren Preisen für Transporte zu tun. Fast 64 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, ihre Konkurrenz habe die Tarife gesenkt, 62 Prozent haben im vergangenen Jahr höhere Kosten festgestellt.