Schwerin/Swinemünde/Neubrandenburg. Pläne für den Bau eines Straßentunnels unter dem Fluss Swine im polnischen Swinemünde (Swinoujscie) haben auf der Insel Usedom Befürchtungen über noch mehr Verkehr auf der Ferieninsel geweckt. Landesverkehrsminister Christian Pegel (SPD) kündigte am Donnerstag im Landtag ein Gutachten zu den Auswirkungen des Tunnels auf die Verkehrslage in den deutschen Ortschaften an. Geklärt werden solle unter anderem, ob Schlussfolgerungen für das Straßen- und Radwegenetz gezogen werden müssen, sagte der Minister.
Die Neubrandenburger IHK als Interessenvertreter der Wirtschaft befürwortet den Tunnelbau. „Deshalb muss aber rechtzeitig eine leistungsfähige Anbindung Usedoms auf deutscher Seite fertig sein“, sagte Torsten Haasch als IHK-Hauptgeschäftsführer am Donnerstag.
Der Tunnel soll Pegel zufolge bis 2023 gebaut und überwiegend aus EU-Mitteln finanziert werden. Er soll die zu kleinen Fähren ersetzen und würde Swinemünde als größte Stadt auf Usedom besser mit dem polnischen Festland verbinden. „Die bisherige Anbindung auf deutscher Seite im Süden der Insel Usedom zur Autobahn 20 Lübeck-Stettin (Szczecin) über die Bundesstraße 199 bei Anklam reicht lange nicht“, sagte Haasch. (dpa)