Polnische Bauern haben einen Grenzübergang zum östlichen Nachbarland Ukraine blockiert. Der Grenzübergang Dorohusk sei derzeit für den Güterverkehr aus der Ukraine nicht passierbar, teilte die Straßenverkehrsdirektion am Freitag, den 9. Juni mit. Nach Angaben der Organisatoren soll die Blockade bis Sonntagabend (11. Juni) anhalten.
Diese wollen damit gegen den Preisverfall protestieren, der durch den Import von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine entstanden ist. „Viele Landwirtschaftsbetriebe sind in einer dramatischen Situation“, sagte Organisator Bartlomiej Szajner von der Initiative Geeintes Dorf dem Portal Super Tydzien Chelmski. Auch die von der polnischen Regierung versprochenen Finanzhilfen seien bei den betroffenen Landwirten noch nicht eingegangen.
Wettbewerbsverzerrung: Teil des Transit-Getreides landete auf polnischem Markt
Die Ukraine ist einer der weltweit größten Getreideexporteure. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs hatten Polen und andere Länder in der Region angeboten, beim Transit des ukrainischen Getreides in Drittländer zu helfen, da Russland die traditionellen Handelsrouten blockierte. Doch der Weitertransport stockte, auch weil die Kapazität der Häfen nicht ausreichte.
Ein Teil des für den Transit bestimmten Getreides gelangte zudem auf den polnischen Markt, was dort zu einem Preisverfall führte. Bereits im April hatten Polens Landwirte deshalb protestiert. Polens Regierung verfügte zunächst einen Importstopp, einigte sich später aber mit der Ukraine darauf, dass der Getreidetransit mit einem Überwachungssystem kontrolliert wird.