Bratislava. Die slowakische Güterbahn ZSSK Cargo steht wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand und bekommt offenbar Hilfe von der polnischen Staatsbahn PKP Cargo. Wie die slowakische Wirtschaftszeitung „Hospodarske noviny“ in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, laufen Gespräche über eine strategische Partnerschaft der polnischen Eisenbahner mit der angeschlagenen ZSSK Cargo.
Die Sanierung der slowakischen Güterbahn ist mittlerweile zur Chefsache von Ministerpräsident Robert Fico avanciert. Denn das Unternehmen wird wohl einen ihrer größten Cargo-Auftraggeber, den in Kosice ansässige Stahlkonzern US-Steel verlieren. Das Stahlwerk soll vom jetzigen Eigentümer nach Russland verkauft werden. Dann könnte ZSSK Cargo wirtschaftlich noch mehr in Schieflange kommen. Um die nächsten Monate überstehen zu können, hat das Unternehmen bei der Regierung in Bratislava um eine dringende Finanzspritze von 20 Millionen Euro gebeten.
Für PKP-Cargo Sprecher Ryszard Jacek Wnukowski ist die Slowakei ein interessanter Bahnmarkt und Transitland für Gütertransporte von Polen nach Südosteuropa. Von einer Beteiligung von PKP Cargo an der slowakischen Bahn profitierten beide Unternehmen, sagte der Sprecher. (mf)