Brüssel. Der Personenverkehr in Europa ist für 76 Prozent der so genannten externen Kosten wie Unfälle, Staus, Lärm und Luftverschmutzung verantwortlich. Auf den Gütertransportsektor verfallen 24 Prozent. Zu diesen Ergebnisse kommt eine Studie der Institute CE Delft, Infras und Fraunhofer, die im Auftrag des Eisenbahnverbands International Union of Railways (UIR) anhand von Verkehrsdaten aus 2008 angefertigt wurde.
Demnach ist der Straßenverkehr mit 93 Prozent der größte Verursacher externer Kosten im Vergleich der unterschiedlichen Transportwege. Allein PKW machen rund 62 Prozent aus, gefolgt von schweren Nutzfahrzeugen (14 Prozent), leichten Nutzfahrzeugen (9 Prozent), Motorrädern und Mopeds (5 Prozent) und Bussen (4 Prozent). Passagierflugzeuge sind für vier Prozent der externen Kosten verantwortlich. Frachtflugzeuge tauchen in der Untersuchung nicht auf. Bei der Bahn verfallen jeweils ein Prozent auf Passagier- und Güterzüge. Der Verkehr auf Binnengewässern macht 0,3 Prozent externer Kosten aus.
Auf 510 Milliarden Euro berechnen die Ersteller der Studie die externen Kosten für 2008, ohne das Stauaufkommen als stark schwankende Variable zu berücksichtigen. Mit Staus wären es zwischen 660 und 760 Milliarden Euro. Unfälle, Staus, Klimawandel und Luftverschmutzung machen nach Aussagen der Studie zusammen 85 Prozent der externen Kosten aus. Lärm drei Prozent.
Die Daten der Studie wurden aus 25 EU-Mitgliedsländern plus Norwegen und der Schweiz gesammelt. Malta und Zypern wurden nicht berücksichtigt. UIR und der Europäische Eisenbahndachverband CER werten die Daten als Grundlage für künftige europäische Gesetzgebung. Erklärtes Ziel der EU-Kommission ist es, die Verursacher von externen Kosten durch Abgaben – wie zum Beispiel eine Maut – stärker als bisher für diese Schäden bezahlen zu lassen. Hier gibt es eine Zusammenfassung der Studie. Die ausführliche Studie kann ebenfalls im Internet heruntergeladen werden. (kw)S