Aschaffenburg/Hamburg. Die beiden Geschäftsführungen von DPD Deutschland und Hermes Germany haben sich entschieden, ihr gemeinsames Joint Venture ParcelLock nicht mehr weiter zu führen. Das bestätigen beide Paketdienste gegenüber der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Im Zuge dieser Entscheidung sollen die operativen Tätigkeiten des Joint Ventures im Laufe des Jahres sukzessive zurückgefahren und beendet werden. Beide Unternehmen wollen aber in Zukunft alternative Lösungen im Bereich der Paketstationen vorantreiben.
Zu niedrige Nutzerzahlen und zu wenig Flächendeckung
Ein Sprecher von DPD begründet die Entscheidung damit, dass die Grundidee eines offenen Systems von den Nutzern zwar als verbraucherfreundlich empfunden worden sei. Gleichzeitig seien aber sowohl die Nutzerzahlen als auch die Marktentwicklung des ParcelLock-Projekts insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Sprich: ParcelLock habe nicht die ausreichende Flächenabdeckung erreicht. Gleichwohl sehe DPD Paketstationen weiter als einen Baustein der Strategie und werde in diesem Segment zukünftig weiter alternative Lösungen angehen. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man dazu aber keine ich Ihnen dazu jedoch leider noch keine weiteren Infos verraten.
DPD und Hermes hatten jeweils 50 Prozent an ParcelLock gehalten
ParcelLock war 2015 als anbieterneutrales Paketkasten-System entwickelt worden. Um die Lösung hierzulande voranzutreiben, hatten DPD und Hermes im Jahr 2016 ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, an dem beide Gesellschafter jeweils 50 Prozent gehalten haben. Auch Paketdienstleister GLS war ursprünglich an der Lösung beteiligt. Die Beteiligungen von DPD und Hermes sollen nun im Zuge des nun angelaufenen Abwicklungsprozesses und der damit einhergehenden Schließung der ParcelLock GmbH aufgegeben werden, heißt es.