Neuss. Die Otto Group hat sich zum Ziel gesetzt, die relativen CO2-Emissionen in den Bereichen Transporte, Standort und Mobilität bis 2020 um 50 Prozent zu verringern und bis 2040 um 70 Prozent (Basisjahr 2006/2007). Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Transport, der 2006 für 62 Prozent der insgesamt 296.000 Tonnen CO2 verantwortlich war. „Wir wollen den Anteil der Luftfracht von derzeit 9,7 Prozent an der gesamten Transportleistung von Otto um 50 Prozent auf 4,2 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2020/2021 absenken“, sagte Andreas Streubig, Divison Manager Corporate Responsibility bei der Otto Group, gestern auf der CO2-Konferenz der VerkehrsRundschau. „Wenn uns gelingt, alleine diese Transporte auf das Schiff zu verlagern, hätten wir unser Ziel für die Beschaffungslogistik bereits erreicht“, so Streubig.
Die Halbierung der Luftfracht hat deshalb so starke Auswirkungen auf die CO2-Emissionen, weil die Umweltbilanz der Luftfracht im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern schlecht ausfällt. Während in der Luftfracht laut Streubig der CO2-Ausstoß 45 Kilogramm (kg) pro 10 kg Ware beträgt, liegt er in der Seefracht bei nur 3 kg pro 10 kg Ware. Bei der Otto Group wird jedoch auch überlegt, einen Teil der Transporte über die transsibirische Eisenbahn zu befördern. „Dazu haben wir bereits erste Tests gemacht“, sagte Streubig.
Aber selbst die Beschaffung der Ware aus der Türkei und nicht mehr aus China wird bei der Otto-Group in Erwägung gezogen. Würde Otto 10 Prozent der in China eingekauften Ware künftig aus der Türkei beziehen, könnte dadurch der CO2-Ausstoß pro Tonne Ware gegenüber der Seefracht um 96 Prozent und gegenüber der Seefracht um 35 Prozent verringert werden, so Streubig. (cd)