Nummer zwei lädt mehr

Selbst die Initiative ergreifen. Das beschlossen die Verantwortlichen bei DHL Deutsche Post bereits 2014, als der gelbe Paketriese kurzerhand den Aachener Fahrzeugbauer "StreetScooter" kaufte, wo man den eigenwilligen Elektrotransporter Work entwickelt hatte. Alles, um dem selbst definierten Ziel näherzukommen, bis 2050 die Paketzustellung emissionsfrei darstellen zu wollen. Seitdem liefert der E-Transporter in DHL-Farben in zahlreichen Metropolen lautlos und zumindest lokal emissionsfrei Pakete aus. Allerdings war der acht Kubikmeter fassende Work dem stetig steigenden Paketaufkommen nicht mehr gewachsen. Ford liefert Fahrgestell und Kabine Das soll nun der größere Work XL kompensieren. Anders als sein kleiner Bruder, der mit seiner kantigen Kunststoffkarosserie optisch und haptisch einem Golfcaddy näher als einem Transporter zu sein scheint, verfügt der Große über ein modernes Erscheinungsbild. Schließlich holte man mit Ford einen etablierten Transporterhersteller ins Boot. Die Kölner liefern Fahrerhaus und Chassis ihrer aktuellen Transit-Baureihe ohne Antriebsstrang ins StreetScooter-Werk in Aachen. Dort kommt es zur Implentation des Antriebsstranges inklusive 150 kW starkem E-Motor von Bosch sowie der Lithium-Ionen-Akkus. Deren Kapazität stimmt StreetScooter genau auf das jeweilige Einsatzgebiet des E-Transporters ab. Weshalb die Reichweite zwischen 80 und 200 Kilometern liegt. In Eigenregie entstand der 20 Kubikmeter fassende Aufbau, der selbstredend konsequent auf KEP-Bedürfnisse zugeschnitten wurde. Die nachgerüstete Kunststoffhutze auf dem Fahrerhausdach ermöglicht Stehhöhe und damit einen leichten Durchgang von Kabine in den Aufbau. Dort lassen sich die Pakete in die üblichen Regale einsortieren, die mit rutschhemmenden Matten ausgelegt sind. Eine gute Idee ist der Fußschalter auf dem Fahrzeugboden, über den sich die seitliche Schiebetür elektrisch öffnen und schließen lässt, wenn der Fahrer beide Hände mit Paketen voll hat. Vorne dominieren die gewohnten Ford-Transit-Armaturen, deren Rundinstrumente stimmten die Aachener aber auf den Elektro-Einsatz ab. Außerdem wich der Schalthebel dem gleichen Fahrtrichtungs-Joystick, der auch im kleineren Work zum Einsatz kommt, und für den Fall der Fälle ziert ein großer Notausschalter die Mittelkonsole. In Sachen Zuladung muss DHL durch den Umstieg auf Elektro übrigens keine Nachteile zu verbrennungsgetriebenen 3,5-Tonnern hinnehmen. Dank 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht kann der Work XL bis zu 1350 Kilo zuladen und darf mit dem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden. Ein Zugeständnis des Gesetzgebers, damit das Zusatzgewicht von Elektro-Transportern nicht auf Kosten der Nutzlast geht. 150 Vorserienfahrzeuge sollen für DHL noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden. Bis spätestens Ende 2018 will der Paketdienst dann 2500 Work XL in der Flotte haben. Diese will man ausschließlich mit Strom aus regenerativen Quellen betanken, weshalb der Vorteil für die Umwelt werbewirksam entsprechend positiv ausfallen soll. DHL rechnet für die ganze Flotte mit einem jährlichen Einsparungspotenzial von satten 4,75 Millionen Litern Diesel beziehungsweise 12.500 Tonnen CO2. Eine Ersparnis, die auch manchem Konkurrenten schmecken dürfte. Anders als beim kleinen Work, der mittlerweile für jedermann käuflich ist, haben DHL, StreetScooter und Ford bislang aber noch nicht über eine weitere Vermarktung ihres neuen Großen entschieden. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank

Nummer zwei lädt mehr

Preisentwicklung in den Einzelsegmenten

Transfrigoroute-Branchendialog

HASHTAG

#KEP

Probefahrt: Sauber, City, Crafter

DHL liefert in Berlin in VW-Kofferräume

DHL erweitert europäisches Paketnetzwerk

MEISTGELESEN

Quantron von Insolvenzverwalter verkauft

Bildergalerie: Die Gäste der VerkehrsRundschau Gala 2025

Verkehrsrundschau-Gala: Das sind die Preisträger 2025

WEITERLESEN

NEWSLETTER