Wiesbaden. Das Niedrigwasser in den Flüssen hat den hessischen Binnenschiffern im vergangenen Oktober zu schaffen gemacht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden gut elf Prozent weniger Güter transportiert, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Insgesamt wurden in den 14 Häfen, Lösch- und Ladestellen 900.000 Tonnen ein- oder ausgeladen. Insgesamt 720.000 Tonnen Güter kamen an und damit knapp zwölf Prozent weniger als im Oktober 2010. Auf die Reise gingen fast 180 000 Tonnen, ein Minus von zehn Prozent.
"Wesentlicher Grund für diese Entwicklung war ein regenarmer Herbst, der zu niedrigen Pegelständen führte", berichteten die Statistiker. Um ihren Tiefgang zu verringern, hätten die Schiffe nicht mehr voll beladen werden können.
Fast 90 Prozent der umgeschlagenen Waren entfielen auf die sogenannten Massengüter. Kokerei- und Mineralölprodukte machten dabei mit 280.000 Tonnen den größten Anteil aus. Diese fuhren ein Plus von knapp neun Prozent ein. Dagegen wurden lediglich 100.000 Tonnen Kohle, Rohöl oder Erdgas verschifft - nur noch etwa halb so viel wie im Oktober 2010. Außerdem waren auf Hessens Flüssen 200.000 Tonnen Erze, Steine und Erden (minus 14 Prozent) unterwegs sowie ein Drittel mehr Chemieprodukte (160.000 Tonnen). Die meisten Schiffe (47 Prozent) fuhren unter niederländischer Flagge, 44 Prozent unter deutscher.
Nach Angaben der Statistiker wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2011 insgesamt gut elf Prozent weniger Güter befördert als im Vorjahreszeitraum. Neben dem Niedrigwasser sei auch die Sperrung des Rheins nach der Havarie eines Säuretankers Anfang 2011 dafür verantwortlich. (dpa)