Berlin. Der Warten auf den neuen Hauptstadtflughafen BER soll 2020 ein Ende haben. Aufsichtsrat und Geschäftsführung verständigten sich am Freitag in Berlin darauf, den Airport im Oktober des Jahres in Betrieb zu nehmen. Die Kontrolleure hätten den Vorschlag von Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup einstimmig und zustimmend zur Kenntnis genommen, sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Freitag nach einer Sitzung des Gremiums in Berlin-Tegel.
Eigentlich sollte der Flughafen nach fünf Jahren Bauzeit schon 2011 in Betrieb gehen. Sämtliche Eröffnungstermine sind seitdem jedoch gekippt, weil Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme abzuarbeiten sind. Besonders der Brandschutz macht Schwierigkeiten. Spektakulär platzte die geplante Inbetriebnahme 2012, die keine vier Wochen zuvor abgesagt werden musste.
Eine neue Finanzplanung soll es erst im Frühjahr 2018 geben. Die Kosten für das Flughafen-Projekt sind seit dem Baubeginn 2006 von 2 auf 6,5 Milliarden Euro gestiegen - zum Teil auch wegen der deutlichen Vergrößerung des Airports.
Tegel soll schließen, nachdem der BER in Betrieb gegangen ist. Um Zeit für einen Ausbau des neuen Flughafen zu gewinnen, soll aber das alte Schönefelder Terminal vorübergehend bleiben. Anwohner wollen das juristisch verhindern. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigte am Freitag den Eingang einer entsprechenden Klage. Darin wird nach Angaben des Bürgervereins Berlin-Brandenburg argumentiert, dass der gerichtlich bestätigte Planfeststellungsbeschluss für den neuen Hauptstadtflughafen nicht vorsehe, Schönefeld-Alt offenzuhalten. (dpa)