Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) interveniert gemeinsam mit anderen europäischen Verbänden gegen die Einführung von Lkw-Transitfahrverboten auf der Tauernautobahn an Freitagnachmittagen: In der Folge würden es viele Fahrzeuge nicht mehr schaffen, rechtzeitig vor dem Wochenende den Heimatstandort zu erreichen. Betroffene Lkw-Fahrer seien gezwungen ihr Wochenende im Lkw zu verbringen. Das Fahrverbot gilt an allen Freitagnachmittagen für Lkw mit Ziel Deutschland oder Slowenien/Italien. Zudem ist der Beginn des Wochenendfahrverbotes auf der Tauernautobahn an Samstagen auf 7 Uhr vorgezogen worden.
Deswegen hat der BGL in einem Schreiben gemeinsam mit 11 anderen europäischen Verbänden sowie dem Weltverband IRU die EU-Kommission aufgefordert, gegen die seit Ende Januar bestehenden neuen Transitverbote auf der österreichischen Tauernautobahn vorzugehen: Eine stetige Ausweitung von einseitigen Transitbeschränkungen durch Österreich sei seit Jahren zu beobachten. So werde der Güterverkehr auf der Brennerroute massiv durch diverse Anti-Transitmaßnahmen wie Fahrverbote und Blockabfertigungen bereits seit Längerem eingeschränkt.
Da Fahrzeuge mit Ziel Österreich beziehungsweise österreichische Binnenverkehre von dem Fahrverbot ausgenommen sind, führe dies laut BGL indirekt zu einer Bevorzugung österreichischer Fahrzeuge: „Fahrverbote, die ausschließlich Beförderungen von und nach Österreich erlauben, verstoßen gegen den Grundsatz des freien Warenverkehrs in der EU und diskriminieren vor allem nicht-österreichische Transportunternehmen. Der grenzüberschreitende Handel in der Europäischen Union wird durch die binnenmarktfeindlichen Fahrverbote empfindlich behindert. Die EU-Kommission in ihrer Rolle als Hüterin der Verträge muss hier dringend Flagge bekennen“, meint BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt.