Drei- und Vierrad-Elektrostapler im Traglastbereich bis zwei Tonnen bilden das größte Marktsegment unter allen Staplerklassen – und sind auch in Spedition und Logistik weit verbreitete Helfer. Nicht weniger als 26 neue Modelle hat der Aschaffenburger Flurförderzeughersteller Linde Material Handling (MH) nun vorgestellt, mit denen die bisherige Elektrostaplerbaureihe abgelöst werden soll. Alleine 14 Varianten bringen die bisherigen Standard-Elektrostapler Linde E14 bis E20 mit Tragfähigkeiten von 1,4 bis 2,0 Tonnen und Trogbatterie auf den neuesten technologischen Stand. Hier können die Nutzer nach dem „Plug & Play“-Prinzip zwischen Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Batterien wechseln bzw. vorhandene Batterien weiter nutzen. Darüber hinaus sind die neuen E-Modelle für den Einsatz von Brennstoffzellen ausgelegt, betonte Linde MH bei der Präsentation am 5. November 2024 im Linde Experience Hub in Aschaffenburg vor Journalisten.
Kompakte Maße dank integrierter Li-Ionen-Batterie
Für nach Herstellerangaben höchste Performance und ein erweitertes Einsatzspektrum soll insgesamt ein Dutzend Modelle der neuen Reihe Xi sorgen. Sie gibt es Traglastbereich von 1,0 bis 2,0 Tonnen – und zwar ausschließlich mit integrierter Lithium-Ionen-Batterie, wofür auch das „i“ in der Modellbezeichnung steht. Für einen deutlichen Effizienzschub soll eine Kombination aus 90-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und Synchron-Reluktanz-Motor sorgen: Sie beschleunigt das Fahrzeug in kürzester Zeit auf 20 km/h Höchstgeschwindigkeit und ermöglicht Hub- und Senkgeschwindigkeiten, die laut Hersteller bis zu 20 Prozent über dem Durchschnitt der Wettbewerbsfahrzeuge liegen. „Hinsichtlich der Performance legen die neuen Stapler die Messlatte ein deutliches Stück nach oben – auch gegenüber dem Wettbewerbsumfeld“, sagte Torsten Rochelmeyer. Senior Director Strategy & Solution Portfolio bei Linde MH, im Rahmen der Produktvorstellung. Bei den Modellen Linde E14 bis E20 setzt Linde MH dagegen auf 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterietechnik und wartungsfreie Asynchronmotoren.
Mehr Bedien- und Fahrerkomfort
Bei allen Staplern wurde viel Wert auf Bedien- und Fahrerkomfort gelegt. Freie Stellen in Logistik und Lager seien immer schwerer zu besetzen, betonte Rochelmeyer. „Die Entwicklungsingenieure haben alles getan, um den Bedürfnissen der Staplerfahrer maximal gerecht zu werden und sie bestmöglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen.“ Besonders deutlich werde dies beim Linde Xi10 – Xi20. So hat die integrierte Lithium-Ionen-Batterie den Konstrukteuren zusätzliche Spielräume eröffnet: Die Einstiegsstufe ist deutlich größer und niedriger, der Fußraum ist rund 30 Prozent größer, als in dieser Fahrzeugklasse üblich, und bietet mehr Bewegungsspielraum. Alle Elektrostaplerversionen haben außerdem eine größere Kopffreiheit. „Selbst sehr groß gewachsene Bediener fühlen sich wohl und können entspannt arbeiten“, so Rochelmeyer.
Die großzügig bemessene Kabine bei gleichzeitig kompakter Bauweise wurde bei der Pressepräsentation denn auch mithilfe eines Staplerfahrers demonstriert, dessen Arbeitgeber Klingele Paper & Packaging Group aus Delmenhorst den neuen Stapler aus der Xi-Reihe bereits testen konnte: Thomas, stolze 2,04 Meter groß und mit Schuhgröße 50 ausgestattet, nahm anlässlich der Produktpräsentation in einem Xi-Stapler Platz.
Viel Zusatzausstattung für mehr Komfort und Sicherheit
Ein weiteres Komfort-Feature, das Linde MH herausstellt, ist die neue Heizung: Verstellbare Düsen, die rund um den Fahrerarbeitsplatz angeordnet sind, und eine um 60 Prozent verbesserte Heizleistung gegenüber den Vorgängermodellen schaffen demnach auch bei kalten Außentemperaturen für Wohlfühlklima in der Kabine. Herrscht hingegen große Hitze, lassen sich die Stapler optional mit einer Klimaanlage ausstatten. Als Zusatzausstattung ist zudem die Linde Steer Control möglich, wobei wahlweise ein Mini-Wheel oder ein Joystick das klassische Lenkrad ersetzen. Mit dem Linde Reverse Assist Radar kommt auf Wunsch das aktuellste, nur bei Linde erhältliche Sicherheitsassistenzequipment zum Einsatz. Es erkennt sowohl bewegliche als auch statische Objekte hinter dem Stapler und bremst das Fahrzeug im Gefahrenfall sehr schnell bis zum Stillstand ab. Zudem sind die KI-basierten Sicherheitsassistenzsysteme Linde Reverse Assist Camera und Front Assist Camera erhältlich.
Einen weiteren Beitrag zu höherer Produktivität soll bei den neuen Staplermodellen letztendlich eine durchgängige Vernetzung sorgen. Die drahtlose Datenübertragung zwischen Fahrzeugsteuerung und Anwendungen in der Cloud auf einem datengeschützten Server ermöglichen vorausschauende Wartung ebenso wie Software-Updates over the air, verspricht Linde MH.