Mainz. Nach dem Verkauf des Flughafens Hahn an ein Unternehmen der chinesischen HNA-Gruppe wird dort der Frachtflugverkehr ausgeweitet. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) teilte am Donnerstag im Mainzer Landtag mit, als Neukunden seien die Firmen Air Bridge Cargo und Suparna Airlines gewonnen worden. Bei Suparna, einem Unternehmen der HNA-Gruppe, handelt es sich um die ehemalige Firma Yangtze River Express, die 2015 vom Flughafen Hahn nach München abgewandert war. Außerdem wollen bestehende Frachtkunden nach Angaben des Ministers mehr Flüge anbieten als bisher.
„Das sind gute Nachrichten vom Hahn”, sagte Lewentz. „Sie stärken das Vertrauen in die Expertise der HNA und die Zuversicht, dass der Hahn einen guten Käufer gefunden hat.” Der neue Mehrheitsgesellschafter müsse sich den Herausforderungen der Branche stellen, „aber der Hahn hat eine Zukunftsperspektive, davon sind wir überzeugt”. Unerheblich ist nach den Worten des Ministers, dass 17,5 Prozent der Anteile weiter bei Hessen liegen. Lewentz sagte, er freue sich, dass die Privatisierung gelungen sei - „und das gegen den erheblichen Widerstand der CDU”.
Der CDU-Abgeordnete Alexander Licht zeigte sich jedoch skeptisch. Das Land habe einen Vertrag geschlossen, in dem zusätzliche Absicherungen nötig gewesen wären. „Wir haben es hier mit einer Enkelfirma zu tun, da haftet nicht der Gesamtkonzern”, sagte Licht über die HNA Airport Group. Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Jan Bollinger, kritisierte, dass das Land den Flughafen in den kommenden sieben Jahren mit mindestens 51,8 Millionen Euro weiter unterstütze. (dpa)