Nach jahrelanger Bauzeit ist die neue Leverkusener A1-Rheinbrücke am Sonntag, den 04. Februar, für den Verkehr freigegeben worden. Gegen 15:30 Uhr überquerten die ersten Fahrzeuge die Brücke. Künftig können Fahrzeuge auf drei verengten Spuren über das neue Bauwerk rollen. Erstmals seit zehn Jahren dürfen auch schwere Lastwagen an dieser Stelle wieder den Rhein überqueren. Die A1 zwischen dem Kreuz Leverkusen und Köln-Nord war zuletzt zwei Wochen lang gesperrt, um das neue Brücken-Teilstück an das Verkehrsnetz anzuschließen.
An der aus den 1960er Jahren stammenden alten Brücke hatten Fachleute 2012 Risse festgestellt. Daraufhin wurden Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkungen eingeführt, seit 2014 war die Brücke für Lkw ab 3,5 Tonnen gesperrt – um deren Zufahrt zu verhindern, wurden zwei Jahre später Schrankenanlagen installiert. 2017 begann der Bau der neuen Brücke, die aus zwei parallel nebeneinander stehenden Teilen zusammengesetzt werden soll. Die erste Hälfte ist nun fertig. Als Nächstes wird die alte Brücke abgerissen, ehe an derselben Stelle die zweite Teilbrücke gebaut wird. 2027 soll nach Plänen der Autobahn GmbH alles fertig sein.
ADAC: Deutliche Zeitersparnis für Lkw-Fahrer
Nach der Freigabe des ersten Teilstücks erwarten Experten zwar eine Reduzierung der Staus rund um Köln und Leverkusen. Wegen der langjährigen Brücken-Sperrung für Lkw lasse sich jedoch schwer vorhersagen, welcher Anteil des Schwerlastverkehrs sich auf die A1 zurückverlagern und wie sich das Verkehrsaufkommen auf dem Kölner Autobahnring verteilen werde, erklärte die Autobahn GmbH.
"Die Verkehrslage auf den Autobahnen im Großraum Köln könnte sich wieder etwas entspannen", sagte ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold.
Kommentar der Logistik in NRW
Wie der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) meldet, ist die Logistik in NRW erleichtert über die Freigabe des ersten Brückenbauteils der neuen Rheinquerung bei Leverkusen für den Verkehr, durch deren Sperrung immense Schäden entstanden seien: Auf den Ausweichrouten seien – konservativ gerechnet (25 Liter Diesel pro 100 Kilometer, 1 Liter Diesel erzeugt bei der Verbrennung ca. 2,65 kg CO₂) – über 100.000 Tonnen Treibhausgase Jahr für Jahr zusätzlich ausgestoßen worden.