Versmold. Der Lebensmittellogistiker Nagel hat 2010 das Geschäftsvolumen des Vorjahres und des Vorkrisenniveaus übertroffen. Dies geht aus dem Ende letzter Woche veröffentlichten Konzernabschluss der Nagel Logistik-Holding hervor. Der Umsatz stieg von 1,25 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,32 Milliarden Euro im Jahr 2010. Der Gewinn vor Steuern (EBT) sank jedoch im gleichen Zeitraum um 12,7 Prozent auf 25,8 Millionen Euro.
Gründe hierfür waren demnach Auswirkungen des deutlichen Rückgangs des Geschäftsvolumens in der Andresen-Gruppe sowie in der Nagel-Airfreight-Gruppe. Der Anstieg des Preisniveaus der Frachtraten im Beschaffungsmarkt und gestiegene Treibstoffpreise haben sich laut Konzernabschluss 2010 ebenfalls negativ ausgewirkt.
Trotz des angestrebten Internationalisierungskurses hat die Nagel-Gruppe den Umsatzanteil des Heimatmarktes ausgebaut. In Deutschland wurden 2010 mit 857,7 Millionen Euro 65 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, im Vorjahr waren es noch 789,7 Millionen (63,4 Prozent).
Für den Bereich der Lebensmittellogistik rechnet die Nagel-Gruppe im Heimatmarkt Deutschland mit einer „Weiterführung und Stabilisierung des Geschäftsvolumens auf dem Niveau des Vorjahres". In den übrigen europäischen Teilmärkten, mit Ausnahme Nordeuropa, erwartet die Unternehmensführung insbesondere in Westeuropa, Südeuropa und Osteuropa stärkere, überdurchschnittliche Wachstumsimpulse. Für 2011 plant das Logistikunternehmen Investitionen im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Neben Investitionen in einzelne Logistikstandorte lägen die Schwerpunkte im Bereich Fuhrpark und technische Innovationen, heißt es.
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass aufgrund unterschiedlicher strategischer Ausrichtungen Eurocool Logistics und die Nagel-Gruppe, das Joint Venture Eurocool Nagel beenden und Nagel künftig die kompletten Gesellschafteranteile halten wird. (sb)